Während sich Maik Röwer über rund 50 zugeschickte Vorschläge in Sachen Berufsausbildung zum Mechaniker von der Arbeitsagentur freuen konnte, bekam Nils Lange (17) nicht einen einzigen von den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Arbeitsagentur. Auch er ist im ersten Lehrjahr und wird zum Anlagenmechaniker im selben maritimen Unternehmen wie Maik Röwer ausgebildet. Eine Woche hatte er zuvor dort ein Praktikum absolviert. Die Motoren und Rohleitungen in dem Betrieb hatten es ihm von Anfang an angetan. Er war fasziniert und ist es immer noch. Sein Weg zum Ausbildungsbetrieb ist zu 100 Prozent von Eigeninitiative gekennzeichnet.

Ursprünglich wollte Nils Lange unbedingt Mechatroniker werden. So sein Berufswunsch in der achten Klasse. Er interessiert sich seit Jahren für Autos. Und so bewarb er sich, da er in der Region um Stralsund bleiben wollte, bei drei Autohäusern auf Rügen und in Barth. Von zwei bekam er Absagen, das dritte Autohaus auf Rügen lud ihn zum Vorstellungsgespräch ein. Er absolvierte dort einen Einstellungstest und bekam darauf auch eine Absage. Es hatten sich dort drei Bewerberinnen und Bewerber auf den einen Ausbildungsplatz beworben. Sodann bewarb sich Nils Lange bei Nautic Yards in Rostock und erhielt eine Teilabsage. Was bedeutete, sollte jemand von den anderen Bewerberinnen und Bewerbern, für die man sich entschieden hatte, abspringen, würde er auf den Ausbildungsplatz nachrücken. Was ihm aber zu unsicher war. Also suchte er weiter nach einer Lehre für sich. Seine Mutter, wie er sagt, übte Druck auf ihn aus, sich um eine Lehrstelle zu kümmern. Mittlerweile war Anfang September 2011. Den Ausbildungsplatz zum Anlagenmechaniker fand er im Internet. Nils Lange bewarb sich sofort und wurde, wie gesagt, zum einwöchigen Praktikum eingeladen und bekam anschließend den Ausbildungsplatz. Durch die lange Suche nach einem Ausbildungsplatz ging es für ihn etwas verspätet am 19. September 2011 los. Bisher findet er es total interessant in seinem Ausbildungsbetrieb.

Nils Lange ging in der neunten Klasse von der Schule ab. Er besuchte die Regionale Schule „Karl Liebknecht“ in Barth. Um Mechatroniker zu werden, hatte er sich im Rahmen der Berufsorientierung in der achten Klasse das Berufsbild an den zwei Praxistagen im Bildungszentrum Ribnitz-Damgarten angeschaut. Und es hatte ihm sehr gefallen. Vom Arbeitsamt, wie er sagt, hätte er sich bei seiner Suche nach einem Ausbildungsplatz mehr erwartet. Allein durch seine Eigeninitiative hat er seinen Ausbildungsplatz bekommen. 

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