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11.12.2018

Freigabe der Behelfsbrücke über die Autobahn 20 bei Tribsees

Blitzer werden umgesetzt.

43784 Verwarngeld-, und 14792 Bußgeldverfahren wegen überhöhter Geschwindigkeit auf der A20-Umleitung bei Tribsees.

Mit der Freigabe der Behelfsbrücke über die Autobahn 20 bei Tribsees am Mittwoch (12.12.2018) werden auch „Blitzer“ um- und neu aufgestellt. Die stationäre Messeinrichtung in Langsdorf bleibt dort, wie von den Anwohnern gewünscht, stehen. Die Anlage, die in Böhlendorf „blitzt“, wird auf die westliche Seite der Behelfsbrücke über die A 20 Fahrtrichtung Lübeck umgesetzt. Zusätzlich wird dort ein weiteres Messgerät für die entgegengesetzte Fahrtrichtung aufgestellt.

„Die Auswertungen der Blitzer-Aufnahmen an der Umleitungsstrecke haben zu der hohen Anzahl der Verwarn- und Bußgelder (43784 Verwarngeld-, und 14792 Bußgeldverfahren) wegen Nichteinhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit mit einer Gesamthöhe von ca. 1,3 Millionen Euro geführt“, sagt Vorpommern-Rügens Landrat Stefan Kerth. Die Einnahmen daraus werden nach der Gemeindehaushaltsverordnung dem Haushalt zugeführt und dienen der allgemeinen Ausgabenfinanzierung. „Wir decken damit auch die Ausgaben,  die durch diese ungeplante Aufgabe entstanden sind. Das sind ca. 850.000 Euro für Sach- und Personalkosten“, so Kerth.  Für die Bearbeitung der Verfahren hat der Landkreis 8 Mitarbeiter zusätzlich eingestellt denn, aus jeden Blitzer, der zu einem Verwarn- oder Bußgeld führt, wird eine eigene Akte – die im Extremfall  bis zum Oberlandesgericht geht. Die Mehreinnahmen  werden unserem Haushalt zugeführt. Eine zweckgebundene Verwendung zum Beispiel für die Langsdorfer und Böhlendorf gibt das Haushaltsrecht nicht her“, sagt Stefan Kerth.

Dass dem Landkreis nun dieses Geld zusätzlich zur Verfügung, sei nicht Ziel der Blitzer gewesen: „Wir haben die Geschwindigkeit in den Orten auf 30 Km/h begrenzt und die Blitzer auf dringenden Wunsch der Anwohner der Umleitungsstrecke aufgestellt, um sie von Lärm zu entlasten und die Sicherheit zu erhöhen. An den Ortseingängen wurde von Anfang an mit Schildern darauf aufmerksam gemacht, dass die Einhaltung des Tempolimits kontrolliert wird. Viel mehr Möglichkeiten, den Lärm zu reduzieren und die Sicherheit zu erhöhen haben wir nicht“, sagt Landrat Kerth. Er verweist in diesem Zusammenhang auf die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Amtsverwaltung, Verkehrsministerium, Landesamt für Straßenbau und Verkehr, Polizei und Landkreis: „Allen war stets bewusst, wie sehr die unerwartete Vollsperrung die Anwohner der Umleitungsstrecke belastet. Und alle haben stets ihr Möglichstes getan, um diese Belastungen so gering wie möglich zu halten. Um so mehr freut es mich, dass der Verkehr nun wieder über die Autobahn geführt wird und die Umleitung ein Ende hat.“

Dass der Landkreis künftig auf der Behelfsbrücke in beide Fahrtrichtungen Temposünder fotografieren lässt, hat das Landesamt für Straßenbau und Verkehr veranlasst. Auf der Brücke gilt aus zwei Gründen Tempo 60:

  1. Es soll das generelle Unfallrisiko minimieren. Ein Unfall auf der Brücke mit einer Spur je Richtung würde vermutlich zu einer Vollsperrung erfordern. Die Anwohner dann wieder mit einer Umleitung zu belasten, soll unbedingt vermieden werden.
  2. Aufgrund der Konstruktion der transportablen Behelfsbrücke, die aus 27 dreiteiligen Segmenten besteht, kann es zu Geräuschen beim Überfahren kommen. Diese sollen durch die Geschwindigkeitsbegrenzung begrenzt werden.