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30.08.2012
Nachwuchs im Landkreis dringend gesucht! "Die Unternehmen Vorpommern-Rügens benötigen Nachwuchs, können jedoch aufgrund der demografischen Entwicklung ihre Bedarfe nicht mehr problemlos decken. Um möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen, brauchen wir die Erfahrungen der Unternehmen. Wir wissen, dass die Unternehmen unzufrieden mit der Eignung der Azubis sind“, sagt Matthias Horn, Leiter der Stabstelle für Regionalentwicklung im Landkreis. Nach dem aktuell veröffentlichten „Bildungsmonitor 2012“ brechen in MV zwei von fünf Azubis ihre Ausbildung ab, so viele wie in keinem anderen Bundesland. Wie können wir die Jugendlichen und die Unternehmen auf das bevorstehende Berufsleben vorbereiten?
 
Um konkrete, regionalbezogene Erkenntnisse zu gewinnen, startet das Regionale Übergangsmanagement (RÜM) eine empirisch repräsentative Unternehmensbefragung in Vorpommern-Rügen zum Ausbildungsverhalten bzw. zur Ausbildungsbereitschaft. Diese erfolgt bei über 2.000 Unternehmen des Landkreises online. Beauftragt wurde die Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH gemeinsam mit dem Bildungswerk der Wirtschaft mbH (BdW) und Prof. Dr. Dirk Engel von der Fachhochschule Stralsund. Neben den Erfahrungen der Unternehmen geht es auch um statistische Angaben, wie Art des Betriebes, Anzahl der Beschäftigten und Auszubildenden, Übernahmequoten.
 
„Der Staat fordert von den Unternehmen, sie müssten sich auf die Jugendlichen einstellen. Die Wirtschaft fordert, der Staat muss den Nachwuchs besser auf das Berufsleben vorbereiten. Beides ist richtig“, meint Matthias Horn, stellt sich aber deutlich hinter die Wirtschaft und sagt, dass die Wirtschaft sich am Markt orientieren muss und die persönlichen Vorlieben des Nachwuchses auch mal hinten anstehen müssen.
 
„Kernfrage ist aber, wie der Übergang von Schule in den Beruf aus unternehmerischer Sicht verbessert werden kann. Wir wollen wissen, welche Faktoren die Ausbildungssituation erleichtern oder erschweren, gar hemmen. Und wie die Unternehmen das Potenzial der Jugendlichen, das diese von der Schule mitbringen, bewerten“, betont Matthias Horn. Die Ergebnisse bewertet die Koordinierungsstelle und somit der Landkreis schon jetzt als aufschlussreich. Gerade vor dem Hintergrund, dass seit Jahren einer den anderen für die fehlende Eignung der Bewerberinnen und Bewerber verantwortlich zeichnet. 

Antje Post, Projektleiterin des Regionalen Übergangsmanagement: „Durch die Unternehmensbefragung jetzt und die bereits durchgeführten Schülerbefragungen werden wir am Ende konkret sagen können, wo die Ursachen liegen und entsprechend Lösungsmöglichkeiten für eine Annäherung der Akteure aufzeigen.“
 
Weitere Informationen zum Regionalen Übergangsmanagement Vorpommern-Rügen mit der Koordinierungsstelle „Leuchtturm“ gibt es unter www.lk-vr.de . Das Projekt ist Bestandteil des Bundesprogramms Perspektive Berufsabschluss (www.perspektive-berufsabschluss.de) und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond gefördert.   

Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen