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13.03.2018

Auftaktveranstaltung für das Netzwerk Adoleszenz im Landkreis Vorpommern-Rügen

Aufbau eines Adoleszentennetzwerkes in die Klinikumskirche des Helios Hanseklinikums Stralsund

Am 28.2.2018 hatten der Landkreis Vorpommern-Rügen, das Helios Hanseklinikum Stralsund und der Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. zur Auftaktveranstaltung zum Aufbau eines Adoleszentennetzwerkes in die Klinikumskirche des Helios Hanseklinikums Stralsund eingeladen.

Die Auftaktveranstaltung wurde durch Frau Dr. Armbruster, Oberärztin und Leiterin der Tagesklinik und Psychiatrischen Institutsambulanz Adoleszenz, in Vertretung von Herrn Prof. Dr. Freyberger eröffnet. Der 1. Beigeordnete des Landrates und Schirmherr, Herr Manfred Gerth, betonte in seinem Grußwort, dass der Landkreis Vorpommern-Rügen über ein gutes und in mehren Sozialgesetzbüchern verortetes Versorgungsystem mit Angeboten von Hilfen und Unterstützungsmöglichkeiten für psychisch kranke Jugendliche und junge Erwachsenen verfügt, dass aber die Erfahrungen und Einzelkompetenzen der Akteure in Bezug auf die Defizite aber auch Ressourcen der Jugendlichen/jungen Erwachsenen besser genutzt werden müssen. Nur durch eine Vernetzung und Kooperation der Akteure können den Jugendlichen und jungen Erwachsenen passgenaue Hilfen angeboten werden. Denn eine frühe Erkennung und die Erschaffung eines raschen niedrigschwelligen Zugang zum Hilfesystem und damit einer adäquate Behandlung wirkt sich vermeidend, verringernd oder verzögernd auf eine mögliche Erstmanifestation einer psychischen Störung bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus. Auf diesem Wege kann es uns gelingen, echte Teilhabechancen und Wahlmöglichkeiten und damit Inklusion zu fördern statt eine Exklusion in Sondersysteme zu unterstützen. „Dabei gilt es, die künstliche Grenze von 18 Jahren, mit der eine meistens strikte Trennung zwischen jugend- und erwachsenenspezifischen Hilfsangeboten verbunden ist, zu überwinden. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Ausdehnung der Adoleszenzphase auf die Zeit nach dem 18. Geburtstag über die letzten Jahrzehnte sind im psychiatrischen Bereich Einrichtungen entstanden, die sich auf die Behandlung erwachsen werdender Jugendlicher bis etwa 25 Jahre spezialisiert haben. Die verbesserte Gestaltung des Überganges gilt es auch in allen entsprechenden gesellschaftlichen Institutionen zu berücksichtigen, um eben bestmögliche Hilfen für dieses Klientel zu schaffen“, betont Dr. Armbruster.

Zur Auftaktveranstaltung gekommen waren 50 interessierte Teilnehmer, die sich aus freien und kommunalen Trägern der Jugend- und Sozialhilfe, der Kreisverwaltung Vorpommern-Rügen, niedergelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, Fachärzten für Kinder- und Jugendmedizin, dem Integrationsdienst und dem Staatlichen Schulamt Greifswald zusammensetzten. Die Teilnehmer erhielten durch Frau Dr. Armbruster einen Input zu den Belangen und der Notwendigkeit eines Adoleszentennetzwerkes im Landkreis Vorpommern-Rügen und Frau Werner, Koordinatorin des Modellprojektes Adoleszentenpsychiatrie und stellvertretende Geschäftsführerin beim Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V., berichtete aus den Erfahrungen der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Röbel, die bereits seit 2015 ein Netzwerk für Adoleszenzpsychiatrie vorhält. Das Projekt wird für die Dauer von zunächst drei Jahren vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Referat 620 - Psychiatrie, Maßregelvollzug, Sucht und Prävention finanziert und durch den Landesverband Sozialpsychiatrie M-V e.V. unterstützt und begleitet. Bei einer anschließenden Führung durch die Räumlichkeiten der Tagesklinik Adoleszenz und einem Stehimbiss konnten die Teilnehmer ins Gespräch kommen und ihre Fragen stellen.

Die mit der Teilnahme an der Auftaktveranstaltung signalisierte Bereitschaft der unterschiedlichen Professionen beim Aufbau eines Adoleszentennetzwerkes im Landkreis Vorpommern-Rügen mitzuwirken und ihr Wissen in die Unterarbeitsgruppen einzubringen, stellt eine sehr gute Ausgangsposition dar. „Nur gemeinsam kann es uns gelingen, behindernde Schnittstellengrenzen zu überwinden, damit diese jungen Menschen in dieser wichtigen Lebensphase zwischen den Institutionen nicht verloren gehen“, so Herr Gerth.

Ziel der Auftaktveranstaltung war es, das sich die Akteure gegenseitig kennen lernen und ihre Bereitschaft erklären, aktiv in den Unterarbeitsgruppen zu den Themen Wohnen und Therapie sowie Schule, Ausbildung und Beruf mitzuarbeiten.

Alle Interessierten können sich jederzeit bei der Psychiatriekoordinatorin, Frau Carolin Langbein (carolin-langbein@lk-vr.de; 03831/3571712), über die Arbeit des Netzwerkes informieren und weiterhin für die Mitarbeit in den Unterarbeitsgruppen anmelden.