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Jugend gestaltet Zukunft

Der demografische Wandel wird Deutschland in den kommenden Jahrzehnten stark verändern:

Bis 2030 wird es zwei Millionen Menschen weniger in Deutschland geben als heute – so rechnet das Statistische Bundesamt. Folgen des demografischen Wandels sind z.B. fehlende Nachwuchsfachkräfte und der Wegzug vor allem junger Menschen aus dem ländlichen Raum. Um diesen Entwicklungen zu begegnen und um den Bedürfnissen aller Generationen gerecht zu werden, hat die Bundesregierung 2012 eine Demografiestrategie unter dem Motto „Jedes Alter zählt“ gestartet. Seit Oktober 2014 ist die Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ Teil dieser Demografiestrategie – der Landkreis Vorpommern-Rügen ist einer von insgesamt vier Landkreisen, der zur Mitwirkung und Ausgestaltung ausgewählt wurde; weitere Landkreise sind Friesland, Kyffhäuserkreis und Lichtenfels.

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Die Arbeit der AG „Jugend gestaltet Zukunft“

Die Arbeitsgruppe „Jugend gestaltet Zukunft“ hat den Auftrag die Stimme und Sichtweise der Jugendlichen mit in die Demografiestrategie einzubringen. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zusammensetzt, befassen sich schwerpunktmäßig mit dem Aufwachsen in ländlichen Regionen. Dazu entwickelten sie gemeinsam mit Jugendlichen bis zum Demografiegipfel, der im Frühjahr 2017 stattfand Handlungsempfehlungen für die Demografiestrategie der Bundesregierung.

Die direkte Zusammenarbeit mit den Jugendlichen erfolgt durch das Forschungsprojekt „Jugend-Demografie-Dialog“ der Leuphana-Universität Lüneburg, unter der Leitung von Prof. Dr. Waldemar Stange. Der „Jugend-Demografie-Dialog“ setzt sich dafür ein, dass junge Menschen in ländlichen Regionen die Zukunft ihrer Heimatregion wirksam mitgestalten und -beeinflussen können (Partizipation).


Der „Jugend-Demografie-Dialog“

Im vergangenen Jahr haben sich 120 Schüler/innen des Landkreises Vorpommern-Rügen in Zusammenarbeit mit der Leuphana Universität Lüneburg, unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Waldemar Stange mit dem demografischen Wandel beschäftigt. Die Herausforderungen, vor allem im Hinblick auf Schule und Bildung, Freizeit und Sport, Mobilität und Breitband auf den Prüfstand gestellt und Lösungen und Handlungsbedarfe festgelegt.

Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen des Landkreises Vorpommern-Rügen begann im Juli 2016 mit fünf sogenannten Demografiewerkstätten an verschiedenen regionalen Standorten mit 120 Schüler/innen der Städte und Gemeinden: Stralsund, Grimmen, Ribnitz-Damgarten, Reinberg, Prohn, Niepars, Barth, Franzburg, Zingst, Altenkirchen, Binz, Bergen und Sassnitz.

Hier wurde in einem ersten Schritt über das Thema „Demografischer Wandel“ informiert und in einem zweiten Schritt erarbeiteten die jugendlichen Teilnehmer/innen Handlungsansätze und Lösungsvorschläge für ihre Region. Nach einem anschließenden Vernetzungstreffen im September 2016 mit rund 40 Schülern sämtlicher Schulen und Schulformen des Landkreises wurde die weitere Zusammenarbeit mit den Jugendlichen online fortgeführt. Eigens hierfür wurde ein Online-Tool seitens der Universität Lüneburg entwickelt, wodurch die Jugendlichen im ständigen kommunikativen Austausch blieben. Dieses Online-Tool wurde im Auftrag des „Jugend-Demografie-Dialoges“ speziell für Beteiligungsprozesse in ländlichen Regionen als Ergänzung zu Vor-Ort-Veranstaltungen entwickelt (Kombination aus on- und offline-Beteiligung).

Das Ergebnis ist ein riesiger Datenpool mit Ideen und Vorschlägen der Jugendlichen zur Veränderung und Anpassung der Gegebenheiten im Landkreis Vorpommern-Rügen zur Abwendung der Folgen des demografischen Wandels. Die TOP 10-Themen:

1. Einkommen von ArbeitnehmerInnen verbessern

2. Mehr Studienmöglichkeiten im Landkreis

3. Mehr Busse einsetzen und Fahrpläne ausweiten

4. Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen

5. Jugendrat im Landtag

6. ÖPNV-Tarife günstiger gestalten

7. Die Region beleben

8. Bessere Internetanbindung

9. Hilfe für Ehrenamtliche (medizinisch und psychisch)

10. Arbeitsmarkt für Migranten öffnen