Perspektiven für Jugendliche im Landkreis
Jugendsozialarbeiter unterstützen auf dem Weg in die schulische und berufliche Bildung
Seit 2015 werden in den Jugendhilfe-Projekten von „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ Jugendliche von 15 bis 18 Jahren und junge Migranten bis 21 Jahre mit Startschwierigkeiten ins Berufsleben oder deren Schullaufbahn nicht ganz geordnet gelaufen ist unterstützt. Die Jugendsozialarbeiter leisten an den Berufsschulstandorten und den Förderzentren in Ribnitz-Damgarten, Stralsund, Bergen auf Rügen und Sassnitz eine wichtige ergänzende Arbeit, die dort ansetzt wo andere Unterstützungsangebote enden. „Das Bundesprogramm unterstützt Kommunen beim Aufbau von Kooperationen oder Verbesserung der Strukturen der Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure am Übergang Schule-Beruf“ sagt die Kommunale Koordinierung im Landkreis Kathrin Radde. „Ein wichtiges Ziel ist die gemeinsame Arbeit für und mit dem Jugendlichen. Dabei ist die sozialpädagogische Unterstützung im Rahmen der Jugendhilfe ein wichtiger Baustein für unsere Zielgruppe. `JUGEND STÄRKEN im Quartier´ unterstützt die Jugendsozialarbeit vor Ort“ so Radde weiter.
Für die Jugendlichen ist die Projektteilnahme sehr unkompliziert. „Wir bieten ein freiwilliges Angebot an. Unsere Räumlichkeiten an den beruflichen Schulstandorten und Förderzentren gewährt eine vertrauliche Umgebung und es ist kein extra Termin oder Antrag nötig. Die Jugendlichen kommen zu uns, weil sie Unterstützungs- und Hilfebedarf haben“ berichtet Torsten Schwedas, Jugendsozialarbeiter vom Verein LebensRäume e.V. Die Unterstützungsbedarfe und Probleme sind ganz unterschiedlich und reichen von der Praktikums- oder Ausbildungsplatzsuche über berufsvorbereitende Maßnahmen. „Manchmal müssen erst andere Probleme, wie Sucht oder Mobbing/Konflikte im Freundes-/Elternkreis, bearbeitet oder Unterstützung bei der Wohnungssuche gegeben werden. Wir arbeiten eng mit Kolleg*innen in den Bereichen Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit zusammen. Wir können auf ein gutes Netzwerk in den unterschiedlichsten Bereichen zurückgreifen“ erläutert die Jugendsozialarbeiterin Pia Spehr vom Träger JAM GmbH aus Bad Sülze. Eine Stärke des Bundesprogramms liegt in den Methoden der sozialpädagogischen Unterstützung. Das Case Management orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Jugendlichen und umfasst eine länger andauernde Begleitung. Die Möglichkeit der Aufsuchenden Arbeit spielt im ländlichen Raum eine besondere Rolle. „Wir können individuell auf den Jugendlichen eingehen und haben die Zeit, die in jedem einzelnen Fall nötig ist. Zudem ist es wichtig, in einem großen Landkreis wie Vorpommern-Rügen die jungen Menschen auch dort abholen zu können, wo sie sich aufhalten oder sie beispielsweise zu Betrieben oder Behördengängen begleiten zu können“ sagt Jugendsozialarbeiter Daniel Spranger vom Träger Kreisdiakonisches Werk Stralsund e.V.
Von 2015 bis 2018 haben 338 Jugendliche im Landkreis Vorpommern-Rügen an den Projekten von „JUGEND STÄRKEN im Quartier“ teilgenommen. 72% dieser Jugendlichen wurden von den Jugendsozialarbeitern erfolgreich am Übergang Schule-Beruf begleitet und haben nach ihrer Projektteilnahme ihren schulischen oder beruflichen Weg gefunden.
Die Grafik stellt die Projektergebnisse 2015-2018 dar.
Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen, Januar 2019
Gefördert wird das Bundesprogramm vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMUB) und dem Europäischen Sozialfond. Der Landkreis Vorpommern-Rügen ist eine von insgesamt 175 Kommunen, die an der 1. Förderphase von 2015-2018 teilgenommen haben.
„Wir haben die Fortsetzung der Projekte in der 2. Förderphase bis 2022 beantragt, um die erfolgreiche Arbeit der Jugendsozialarbeit fortführen zu können. Trotz der guten Möglichkeiten am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt benötigen einige Jugendliche Starthilfe“ so Radde.
Kontakt:
Kathrin Radde
Kommunale Koordinierung „JUGEND STÄRKEN im Quartier“
FD 22 Jugend
Landkreis Vorpommern-Rügen
Tel: 03831/ 357-1862
E-Mail: kathrin.radde@lk-vr.de
Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen