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03.01.2013
Nach anderthalb Jahren Berufswahlpass hat die überwiegende Zahl der Schulen in Vorpommern-Rügen immer noch keine Erfahrungen damit. Ein erstaunliches Ergebnis, zu dem eine Expertenrunde zur Berufsorientierung mittels Berufswahlpass in Vorpommern-Rügen jetzt kam.

„Erstaunlich ist dieses Ergebnis deshalb, weil der Berufswahlpass nicht neu ist. Das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern hat ihn als ein Instrument der Berufsorientierung an die Schulen von MV bereits im Sommer 2011 ausgegeben. 2014 werden die ersten Schüler mit einem Berufswahlpass die Schulen verlassen. Mit seiner Hilfe soll ihnen der Übergang von Schule zum Beruf, sprich zur Ausbildung, um ein Wesentliches erleichtert werden. Doch um das realisieren zu können, muss der Berufswahlpass endlich als Arbeitsinstrument praktischen Eingang in die gesamte Berufsorientierung an den Schulen erfahren“, so Antje Post, Leiterin der Koordinierungsstelle „Leuchtturm“.

Der Berufswahlpass ist mehr als nur ein Sammelordner. Er ist Struktur- und Systemgeber. Mit seiner Hilfe können bereits vorhandene Angebote der Schulen und ihrer Partner wie ein „roter Faden“, der den Prozess der Berufsorientierung durchzieht, aufeinander abgestimmt und ihre Effektivität wesentlich verbessert werden.  

Zum Expertengespräch zur Berufsorientierung mittels des Berufswahlpasses hatte das Regionale Übergangsmanagement Vorpommern-Rügen (RÜM) Vertreter der Schulen, verschiedener Institutionen des Arbeitsmarkts, der Wirtschaft sowie ihrer Kammern und Verbände im Landeskreis Vorpommern-Rügen eingeladen. Ein derartiger Erfahrungstausch war von verschiedener Seite immer wieder gewünscht worden. Die Nachfrage ist so groß, dass es eine Wiederholung des Expertengesprächs am Dienstag, 15. Januar 2013, geben wird. Über 40 Anmeldungen liegen schon jetzt vor und können noch an ruem@lk-vr.de gerichtet werden.  

„Berufsorientierung braucht Struktur und ein System. Oft ist weniger mehr. Viele Lehrer sind sich nicht bewusst, dass der Lehrplan in den verschiedenen Unterrichtsfächern schon viel Berufsorientierung beinhaltet, beispielsweise die Tätigkeit eines Musikers in Musik oder Steuerangestellter mittels Prozentrechnung in Mathematik. Insofern sind bereits im Grunde alle Informationen für einen erfolgreichen Übergang von Schule zum Beruf vorhanden. Der Berufswahlpass bringt hier Struktur hinein“, so Expertin Dr. Antje Finke von der Landeskoordinierungsstelle Berufswahlpass des Bundeslandeslandes Sachsen. Themen des Berufswahlpasses sind bereits alle durch den Lehrplan abgedeckt. Mithin muss keine Schule durch den Berufswahlpass etwas Neues in puncto Berufsorientierung erfinden. Zwölf Bundesländer arbeiten bereits, abgestimmt, miteinander, mit dem Berufswahlpass.  

Weitere Informationen zum Regionalen Übergangsmanagement Vorpommern-Rügen mit der Koordinierungsstelle „Leuchtturm“ gibt es unter www.lk-vr.de/ruem. Das Projekt ist Bestandteil des Bundesprogramms Perspektive Berufsabschluss (www.perspektive-berufsabschluss.de) und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond gefördert.
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Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen