Seiteninhalt
29.09.2022

Start der Schülernetzkarte

Landrat Dr. Stefan Kerth zieht erstes Fazit

Schulbus auf der Insel Rügen © Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen
Schulbus auf der Insel Rügen © Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen

Der Beginn des neuen Schuljahres war auch der Start der Schülernetzkarte im Landkreis Vorpommern-Rügen. Landrat Dr. Stefan Kerth zieht gemeinsam mit Ulrich Sehl, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR), nach sechs Wochen Schülernetzkarte ein erstes Fazit.

„Dass wir diesen Schritt gemeinsam gegangen sind, um in unserem Landkreis eine verbesserte Schüler- und Freizeitmobilität zu ermöglichen, freut mich sehr! Nun ist es Schülerinnen und Schülern möglich, unabhängig von einer Mindestentfernung zwischen ihrem Wohnort und ihrer Schule den Busverkehr zu nutzen – und das auch am Nachmittag, Wochenende oder in den Ferien. Erfreulicherweise wurde dieses Angebot in den vergangenen Wochen schon sehr gut wahrgenommen, denn die VVR verzeichnete einen deutlichen Mobilitätsanstieg“, fasst Dr. Kerth zusammen.

„Im letzten Schuljahr wurden etwa 9.000 Schülerinnen und Schüler durch die VVR befördert. Für das aktuelle Schuljahr wurden bereits knapp 11.000 Anträge bearbeitet und täglich kommen weitere hinzu“, weiß Dr. Kerth. „Die zuständigen Mitarbeiter der VVR und des Landkreises arbeiten hierbei Hand in Hand, dennoch liegt die Bearbeitungsdauer derzeit bei circa drei Wochen. Wir bitten alle Schülerinnen und Schüler, die ihren Antrag eingereicht haben oder werden, um Geduld.“ Vorsorglich wurde die Kulanzregelung der VVR, die die Beförderung der Schülerinnen und Schüler bis Ende Oktober 2022 weiterhin auch ohne Ausweis ermöglicht, verlängert.

Nach den ersten Wochen seit dem Start der Schülernetzkarte zieht Landrat Dr. Stefan Kerth ein selbstkritisches, aber perspektivisch positives Resümee: „Wir konnten erste wertvolle Erfahrungen sammeln. Ich werde das Thema weiterhin fokussieren, um das Angebot der Schülernetzkarte zu stärken und darüber hinaus weitergehende Lösungen für den ÖPNV zu finden. Gemeinsam mit den Städten und Gemeinden im Landkreis arbeiten wir daran, langfristig auch den ländlichen Raum durch ein Vorantreiben des Netzausbaus und einer Takterhöhung zu stärken. Das ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler wichtig, sondern für alle Einwohner unseres ländlich geprägten Landkreises – nicht zuletzt wegen der drastisch gestiegenen Benzinkosten. Vor dem Hintergrund der aktuell dynamischen Entwicklungen ist das umso bedeutsamer. Es braucht mehr als eine Fortführung des 9-Euro-Tickets, um den Bedürfnissen der Einwohnerinnen und Einwohner gerecht zu werden. Die verfügbaren Mittel des Bundes sollten dringend für den Netzausbau eingesetzt werden.“

Die VVR analysiert derzeit das gegenwärtige Nutzungsverhalten und steht hierzu im engen Austausch mit dem Landrat und dem Landkreis. „Nach dem Start der Schülernetzkarte haben wir insbesondere in den Städten und zentralen Orten des Landkreises einen spürbaren Nachfragesprung verzeichnet“, berichtet Ulrich Sehl. „Unser derzeitiges Fahrplanangebot basiert auf den bisherigen Strukturen. Um den Schülerinnen und Schülern eine verbesserte Mobilität anbieten zu können, schauen wir jetzt genau hin und arbeiten an möglichen Optimierungen.“

Ein Ausbau des Fahrplanangebots ist nun schrittweise geplant. Zunächst steht dabei die Beförderung zu und von den Schulen im Fokus. Im Anschluss kann die Freizeitmobilität attraktiver gestaltet werden.

„Nicht auf allen Strecken konnte es seit Schuljahresbeginn reibungslos laufen, aber erste Lösungsansätze wurden entwickelt. Für den Schülerverkehr in Zingst sind nun beispielsweise größere Busse im Einsatz“, teilt Dr. Kerth mit. „Außerdem wurde auf folgenden vier Strecken ein Engpass festgestellt: Tribsees - Grimmen, Neu Lüdershagen – Negast - Steinhagen, Prohn ‑ Altenpleen und Prohn – Mohrdorf – Buschenhagen - Barth. Um der Nachfrage dort jeweils gerecht zu werden, plant und prüft die VVR derzeit den Erwerb von vier gebrauchten Gelenkbussen. Diese könnten vier ältere, kleinere Busse der Flotte ersetzen.“

„Wir bitten um Verständnis, dass ein Angebotsausbau nicht flächendeckend beziehungsweise nicht unmittelbar möglich ist. Der fortwährende Personalmangel und der zusätzlich weiterhin hohe Krankenstand schränken unsere Möglichkeiten leider ein“, erklärt Ulrich Sehl. Hinzu kommen naturräumliche Gegebenheiten (z. B. enge Fahrtwege bedingen den Einsatz kleiner Busse) und Einschränkungen im Straßenverkehr durch Baustellen.

Informationen zur Beantragung der Schülernetzkarte

Die Schülernetzkarte wird nicht als gesonderte Karte ausgegeben, sondern auf der Sammelzeitkarte für die Schülerbeförderung durch einen entsprechenden Vermerk integriert.

Eltern bzw. Schülerinnen und Schüler, die bisher keine Sammelzeitkarten beantragt haben, können den Antrag für das Schuljahr 2022/2023 beim Landkreis stellen, um so die Sammelzeitkarte inkl. der ergänzenden Schülernetzkarte zu erhalten.

Die Anträge werden in den jeweiligen Schulsekretariaten ausgegeben oder stehen auf der Internetseite der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen zum Download bereit: www.vvr-bus.de/service/schueler-azubis  Für die Beantragung der Sammelzeitkarte ist eine Bestätigung der jeweiligen Schule notwendig.

Autor/in: Landkreis Vorpommern-Rügen