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07.10.2020

Teilhabechancengesetz

2 Jahre erfolgreiche Arbeit

Jobcenter
Jobcenter

Voller Stolz wirft Karina Werner, Betriebsleiterin des Eigenbetriebes Jobcenter des Landkreises Vorpommern Rügen, einen Blick auf die aktuellen Zahlen. „Was für ein tolles Ergebnis!“, ist ihre erste Reaktion. „Fast ein Viertel aller Stellen die mit Hilfe des Teilhabechancengesetzes in MV entstanden sind wurden in unserem Landkreis geschaffen. 2 Jahre Arbeit die sich sehen lassen kann.“ Was heißt das? Ein kurzer Rückblick: zum 1. Januar 2019 trat das Teilhabechancengesetz in Kraft. Ein schwieriger Begriff gibt die Betriebsleiterin zu. Was steckt dahinter? Mit Hilfe dieses Gesetzes sollen Menschen, die bisher wenig oder keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hatten, die große Möglichkeit bekommen im Arbeitsleben Fuß zu fassen. „Dafür brauchen wir Unternehmen in der Region.“ so Karina Werner weiter. „Und die Unternehmen haben uns auch nicht im Stich gelassen. Ganz im Gegenteil, nachdem die Werbetrommel im letzten Jahr gerührt wurde, kamen viele Unternehmen auf uns zu.“ Natürlich gibt es für sie auch Vorteile. So werden die Lohnkosten bis zu 5 Jahre - anfangs ganz und später zum Großteil - übernommen. „Wenn man es ausschließlich so betrachtet, ist es eine Milchmädchenrechnung. Die Unternehmen investieren sehr viel Zeit und binden andere Arbeitskräfte um Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln. Das muss man definitiv berücksichtigen.“

Des Weiteren ist mit dem Gesetz eine Neuerung geschaffen worden – das so genannte Coaching. Dabei werden die neuen Beschäftigten neben der Arbeit weiter unterstützt. Das kann ganz vielfältig sein. Passende Qualifizierungsangebote finden – die ebenfalls vom Jobcenter bezahlt werden, Praktikumsplätze akquirieren aber auch ganz persönliche Hilfen werden angeboten. Karina Werner sagt: „Hilfe zur Selbsthilfe nennen wir das. Wir möchten Hilfestellung geben um kleinere und auch größere Probleme zu lösen. Wir zeigen Wege auf, die Schritte muss jedoch jeder selbst gehen.“ Selbst am Arbeitsplatz findet die Unterstützung statt. So kann durch das Coaching Konflikten frühzeitig entgegengewirkt werden. Die Coaches sind ein Bindeglied zwischen dem Arbeitgeber und dem Beschäftigten. Und können im Bedarfsfall auch zwischen beiden vermitteln.

„Auf dem regionalen Arbeitsmarkt steht eine größere Nachfrage an Arbeitnehmer einer deutlich kleineren Gruppe an möglichen Beschäftigten gegenüber. Längst sind es nicht mehr nur Fachkräfte die gesucht werden. Arbeitskräfte werden mittlerweile in allen Branchen gesucht, unter ihnen auch viele Helfer/innen. Viele Unternehmen kennen ihre Altersstruktur und wissen, wann die nächsten Mitarbeiter/innen in die wohlverdiente Rente gehen. Dem wollen sie entgegenwirken und nutzen die Chance, sich über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren ihre neuen Mitarbeiter/innen einzuarbeiten und zu qualifizieren.“ 

Selbst wenn man nüchtern die Zahlen betrachtet, sprechen sie für sich: Weit über 300 Stellen wurden seit 1. Januar des letzten Jahres im Landkreis Vorpommern-Rügen durch diese neuen Instrumente zur Teilhabe am Arbeitsmarkt geschaffen. Alleine in diesem Jahr werden dafür im Haushalt des Jobcenters knapp 4,2 Millionen Euro veranschlagt. Frau Werner abschließend: „Der Dank gilt auch unseren Mitarbeitern im Jobcenter. Alle habe ihren Teil für diesen Erfolgt beigetragen.“