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„Ich wollte mich nicht nur auf die Unis verlassen und habe mich auch gezielt auf Ausbildungsberufe beworben“

Leuchtturm
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Im letzten Jahr hat Tobias Wöllner sein Abitur am Gymnasium „Richard-Wossidlo“ in Ribnitz-Damgarten abgelegt. Seit dem Sommer befindet er sich in der Ausbildung zum IT-Servicekaufmann. Sein Ausbildungsbetrieb ist die Deutsche Telekom AG. Mit Beginn der 12. Klasse hatte sich Tobias Wöllner auf verschiedene Ausbildungsberufe im gesamten Norddeutschen Raum beworben. „Ich habe mich bewusst auch im Bereich von Ausbildungsberufen umgesehen, da ich mich nicht nur auf die Unis verlassen wollte. Denn, ob es mit dem einem Platz an der Uni in der gewünschten Fachrichtung klappt, ist ja auch ungewiss“, sagt Tobias Wöllner.

44 Bewerbungen hat der Abiturient geschrieben. So bewarb er sich unter anderen auch als Industriekaufmann. Ende Februar 2011 kam dann die Zusage von der Deutschen Telekom AG für eine Ausbildung zum IT-Servicekaufmann – eine Kombination aus Technik und Verkauf. Im März 2011wurde der Ausbildungsvertrag unterschrieben. Die praktische Ausbildung erfolgt in Rostock/Bistow und die Berufsschule ist in Rostock/Evershagen. Tobias Wöllner fährt mit dem Auto. Der junge Mann wohnt in der Nähe von Bad Sülze. Für die Fahrten bekommt er von seinem Ausbildungsbetrieb entsprechend der öffentlichen Verkehrsmittel einen Zuschuss.

„Während der gesamten Phase von Bewerbungen, Vorstellungsgesprächen und Eignungstests in den verschiedenen Unternehmen wurde ich von meiner Schule stark unterstützt. So war ich deshalb manchmal  nur einen Tag in der Woche in der Schule anwesend. Bei Klassenarbeiten und Tests zeigte man sich mir gegenüber sehr kulant und kam mir entgegen. Es war kein Problem, diese nachzuschreiben“, sagt er.

Am Ribnitz-Damgartener Wossidlo-Gymnasium wird mit der Berufsorientierung und Studienvorbereitung in der neunten Klasse mit einem Berufspraktikum begonnen. In der zehnten Klasse erfolgt ein weiteres. „Als ich in der Neunten war, und es um das Praktikum ging, habe ich mir einen Praktikumsplatz gesucht, ohne zu bedenken, wie ich dort hinkomme. Ich musste feststellen, dass ich für die Fahrten keine Unterstützung bekam“, sagt er. Sein Praktikumsplatz befand sich in einer Rostocker Logopädiepraxis. Für die Logopädie entschied er sich aus familiären Gründen, da seine Mutter Sprachprobleme hat und er mehr darüber erfahren wollte. In der Zehnten suchte sich Tobias Wöllner erneut einen, wie er sagt, „sinnvollen Praktikumsplatz“, nur dieses Mal dichter an Zuhause. Er ging an die Bauermeister-Grundschule in Ribnitz-Damgarten. Für ihn ein sehr interessantes Praktikum, da man ihm viel Verantwortung übertrug. Das Praktikum zeigte ihm, dass die Richtung „Lehrer“ im Grunde genau seine Richtung ist. Schon immer hatte sich Tobias Wöllner für das Lehramt interessiert.

Was seine Bewerbungen an den Universitäten anbelangte, bekam er eine Absage von der Uni Rostock für die Studienrichtung Sozialwissenschaften und Geschichte auf Lehramt, da sie „total überlaufen ist“, wie er sagt, und eine Zusage von der Uni Frankfurt am Main für die Fachrichtung Geografie und Sozialwissenschaften. Letztere kam aber erst im September. Für Tobias Wöllner zu spät. „Nach Frankfurt zu gehen wäre für mich persönlich überhaupt kein Problem gewesen. Neue Stadt, neue Menschen, neue Herausforderung“, sagt er.

Die Entscheidung für eine Ausbildung bei der Telekom fühlt sich für Tobias Wöllner nach wie vor gut und richtig an. Er ist im ersten Lehrjahr. „Es macht mir viel Spaß. Die Lern- und Lehrmethode in der Ausbildung mit lerning by doing gefällt mit sehr. Denn man fordert sich auf diese Weise selbst. Wobei ich mit wenigen Erwartungen in die Ausbildung gegangen bin, da ich mich mit dem Berufsbild zunächst nicht so auseinander gesetzt hatte“, gibt er zu. Auch der Umgang mit den Kollegen mache ihm viel Spaß. Neben der Arbeit wird in der Freizeit einiges zusammen unternommen. Wie er bereits mehrfach feststellen konnte, wird in der Telekom großen Wert auf den sozialen Bereich gelegt. Das gemeinschaftliche Miteinander wird vom Unternehmen gefördert. So gibt es beispielsweise einen Tag der Sozialkompetenz im Unternehmen. Für die Auszubildenden bedeutet es, dass sie neben den eigentlichen Ausbildungsbereichen andere Aspekte und Gebiete in der Telekom erfahren und kennenlernen.

„Ich mache die Erfahrung, dass hier viel Gewicht auf Ehrenamt gelegt wird. Ich denke, dass es für die Telekom als Unternehmen bei der Auswahl von zukünftigen Auszubildenden mit entscheidend ist. Und bei meiner Bewerbung ein zusätzliches Plus war“, sagt Tobias Wöllner. Der junge Mann ist seit 2003 Mitglied bei der DLRG-Jugend  und seit 2005 dort im Ehrenamt tätig. Er ist Jugendverantwortlicher bei der DLRG-Ortsgruppe Ribnitz-Damgarten. Auch gehört er mit zum Landesvorstand der DLRG-Jugend MV. Für die DLRG-Jugend MV hat er unter anderem als Betreuer die Organisation von Veranstaltungen übernommen. „Bei meinem Bewerbungsgespräch wurde ich explizit auf mein Ehrenamt angesprochen. Ich denke, dass ich damit gepunktet und mich gegenüber anderen durchgesetzt habe. In der Ausbildung sind hauptsächlich nur Abiturienten“, sagt er. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit bei der DLRG engagiert sich Tobias Wöllner in seiner Freizeit in der Jugendhaus Villa in Ribnitz-Damgarten. Dort ist er unter anderem im Sommer als Betreuer für das Jugendhaus tätig. Sich im sozialen Bereich zu engagieren ist für Tobias Wöllner eine Notwendigkeit. „Für mich hat es absolute Priorität. Zurzeit arbeite ich deshalb in einem Präventionsprojekt gegen Rechtsextremismus an meinem ehemaligen Gymnasium“, erklärt er. 

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