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Nach Studienabsagen erstmal für Berufsausbildung entschieden

Leuchtturm
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Steffen Möller (23) ist Abiturient eines naturwissenschaftlich ausgerichteten Gymnasiums aus Brandenburg und wollte eigentlich Schiffbau studieren. Nach dem Zivildienst absolvierte er ein dreimonatiges Praktikum an der Peenewerft, was für ein Schiffbaustudium verlangt wird. Doch auf seine Bewerbungen an der TU Berlin, der TU in Hamburg, in Kiel und Bremen erhielt er nur Absagen aufgrund seines Abiturdurchschnitts von 3,0. Also entschied er sich für eine Ausbildung, um zunächst einmal berufsspezifische Fachkenntnisse zu erlangen. Vom Arbeitsamt in Brandenburg erhielt er Adressen von Unternehmen aus der maritimen Branche. Darunter auch eins aus Nordvorpommern. Dort bewarb er sich und wurde drei Tage später bereits zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Eine Woche später bekam er die Zusage. Er ist im dritten Lehrjahr zum Anlagenmechaniker für Rohrleitungsbau und Maschinensysteme.

Dass er einen technischen Beruf ergreifen wollte, der mit Seefahrt zu tun hatte, habe er bereits als Kind gewusst, sagt er. Mit den Eltern verbrachte er viele Urlaube an der Küste von Usedom und auch in Barth. Sein Berufswunsch ist seinem großen Interesse bezüglich Küste, Schiffen und Hafen geschuldet. Die 300 Kilometer zwischen Ausbildungsbetrieb und seinem brandenburgischen Zuhause stören ihn nicht. Im Ausbildungsort hat er eine Wohnung.

Was das Thema Berufsvorbereitung an seiner brandenburgischen Schule betrifft, gab es einmal im Jahr die Jobfactory, bei der man sich orientieren konnte, sagt er. In der zehnten und in der zwölften Klasse wurde zudem jeweils ein Berufspraktikum durchgeführt, das aber naturwissenschaftlich ausgerichtet sein musste. Was bedeutete, dass ein Praktikum beispielsweise in einer Werft nicht möglich gewesen sei. Ansonsten habe man selbst sehen müssen, wie man sich zu Recht fand.

Nachdem Steffen Möller die Zusage für den Ausbildungsplatz hatte, bekam er auch von den TU’s Berlin und Hamburg eine Studiumszusage im Nachrückverfahren. Doch die ließ er wegen der Ausbildung sausen. Er hat die Möglichkeit ein halbes Jahr eher auszulernen, was 2012 sein wird. Dann will er Maschinenbau studieren.

Die Ausbildung im Betrieb in Nordvorpommern hat für Steffen Möller aber auch einen Wermutstropfen. Die Berufsschule befindet sich in Rostock. Vom Ausbildungsort sind das 130 Kilometer, die er während des theoretischen Berufschulblocks täglich mit dem Auto zurücklegt. Da wird das Geld knapp. Steffen Möller erhält neben seinem Lehrlingslohn eine Berufsausbildungsbeihilfe. Eine Art Bafög, das nicht zurückgezahlt werden muss. „Hätte er vorher gewusst“, sagt er, „dass die Berufsschule so weit entfernt ist, hätte er es sich vorher noch einmal überlegt, ob er tatsächlich eine Ausbildung in seinem Betrieb macht.“ 

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