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17.10.2012

Das Bildungsangebot des Produktiven Lernens muss an den Schulen weiter ausgebaut und gestärkt werden. So lautet ein Fazit eines Expertengespräches des Regionalen Übergangsmanagements Vorpommern-Rügen (RÜM) zum Thema „Berufsorientierung an Förderschulen“.

„Die Erfahrung zeigt, dass sich Schulen mit Produktivem Lernen als Bildungsangebot erfolgreich bewährt haben. Förderschüler erlangen an diesen Schulen erfolgreich die Berufsreife als Schulabschluss. Damit  erhöhen sich ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz und somit auf eine berufliche Perspektive. Insofern müssen zukünftig Förderschulen noch intensiver mit dem Bildungsangebot des Produktiven Lernens vernetzt werden“, so Schulrat Frank Sintara vom Staatlichen Schulamt Greifswald. Ziel muss es sein, jeder Förderschule in Vorpommern-Rügen eine Schule mit Produktivem Lernen zur Seite zu stellen. Nur so können Förderschüler zum Schulabschluss Berufsreife von einer „normalen“ Schule gelangen. 
 
Im Expertengespräch des Regionalen Übergangsmanagements Vorpommern-Rügen stellte die Koordinierungsstelle „Leuchtturm“ die Ergebnisse ihrer Schülerbefragung zum Thema „Berufsorientierung an Förderschulen“ vor. Die Befragung wurde im letzten Schuljahr an allen sechs Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Landkreis Vorpommern-Rügen durchgeführt. 25 Experten diskutierten nun über die Befragungsergebnisse, Rahmenbedingungen, Problemlagen und mögliche Lösungsansätze.

„Förderschulen gelten nach dem Schulgesetz MV als Allgemeinbildende Schulen, womit für sie ebenso die Berufsorientierungsrichtlinie des Landes gilt. Fakt ist aber: Viele Bundesprogramme der Berufsorientierung, obwohl gut ausfinanziert, dürfen an einer Förderschule nicht durchgeführt werden. Das heißt, gerade dort, wo ein großer Bedarf an einer individuellen, intensiven Förderung besteht, finden entsprechende Maßnahmen der Berufsorientierung nicht statt“, stellte Antje Post, Leiterin der Koordinierungsstelle, fest. Aufgrund der besonderen Bedürfnisse der Förderschüler ist zudem eine Stetigkeit der Berufsorientierungsangebote wichtig und wünschenswert. Laut Aussagen der Jugendlichen ist die Wirkung von Angeboten höher, wenn sie diese öfter nutzen können. Qualität statt Quantität ist das Stichwort.
 
Um Förderschülern überhaupt berufliche Perspektiven im Landkreis Vorpommern-Rügen zu geben, sind auch die Unternehmen gefragt. Sie müssen sich für Förderschüler öffnen und schauen, inwieweit ihre Arbeitsabläufe Arbeitsfelder für so genannte Helfer- und Werkerberufe enthalten. „Ein Umdenken hat bei den Unternehmen schon eingesetzt. Über Praktika erkennen die Unternehmen die Stärken der Förderschüler sehr deutlich. Über zusätzliche Hilfen, wie beispielsweise Ausbildungsbegleitende Hilfen der Agentur für Arbeit oder dem Ausbildungscoach des kommunalen Jobcenters Nordvorpommern, können Jugendliche in der dualen Ausbildung unterstützt werden“, so Antje Post. Mit entsprechenden Voraussetzungen können Förderschüler durchaus eine betriebliche Perspektive außerhalb von Maßnahmen und Bildungsträgern erhalten.
 
Die Ergebnisse der Schülerbefragung an den sechs Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen des Landkreises Vorpommern-Rügen können unter www.lk-vr.de/ruem abgerufen werden. Dort gibt es auch weitere Informationen zum Regionalen Übergangsmanagement des Landkreises Vorpommern-Rügen mit der Koordinierungsstelle „Leuchtturm“; ein Projekt, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfond gefördert wird.

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Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen