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23.08.2018

Groß aber harmlos

Nein, das im Garten ist keine zu groß geratene Wespe. Warum die Hornisse plötzlich jetzt auftaucht und wie man sich verhält, damit man sie nicht „zu gut“ kennenlernt.

Im Hochsommer steigt auch die Zahl an Hornissen in den immer größer werdenden Nestern. Bereits Anfang Mai begann die Hornissenkönigin mit dem Bau. Die Nester weisen im August dann schon mehrere Etagen auf und dies ist auch die Zeit, in der die Menschen erstmalig durch eine Vielzahl laut brummender, fliegender Hornissen auf ein Nest in ihrer Nähe aufmerksam werden.

 

Durch die Größe und das Brummen werden die Hornissen oft als besonders gefährlich von den Menschen eingeschätzt. Die Tiere haben aber eine Mentalität, die mit der von jeher als sympathisch und harmlos geltenden Hummeln vergleichbar ist. Hornissen stechen nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen, oder wenn durch das laute Zuschlagen von Türen sowie starkes Klopfen an die Befestigungsteile des Nestes (Balken oder Wände) Erschütterungen auftreten.

 

Der Stich einer Hornisse ist zwar schmerzhaft, aber bei normal empfindlichen Personen gibt es keine gesundheitlichen Probleme. Lediglich allergisch auf Insektengifte reagierende Menschen müssen vorsichtig sein.

 

Hornissen suchen Menschen nicht aktiv auf und verringern durch ihr Fressverhalten sogar  Begegnungen mit den häufig vorkommenden Wespen. Auf der Jagd nach Beute gelangen die teilweise nachtaktiven Hornissen auch in beleuchtete Wohnräume, weil das Licht Insekten anlockt. Abhilfe schafft dann die Löschung der künstlichen Beleuchtung, denn die Hornissen fliegen dann wieder aus dem Fenster ins Freie. Befindet sich ein Hornissennest in der Nähe von Wohngebäuden und ist mit häufigeren Besuchen der Insekten zu rechnen, hilft schon ein einfaches Fliegengitter.

 

Muss aus triftigen Gründen eine Umsiedlung eines Volkes der besonders geschützten Hornissen vorgenommen werden, ist bei der Untere Naturschutzbehörde des Landkreises eine Ausnahme von den Verboten des Artenschutzes zu beantragen. Sie vermittelt dann einen Fachkundigen für die Umsiedlung der Hornissen. Dieser fängt alle Tiere am Nest ab und verbringt sie dann in einen Umsiedlungskasten, der an anderen Gebäude oder Waldbäumen befestigt wird. Meist kann aber auf eine Umsiedlung verzichtet werden, da zwischen der Entdeckung des Hornissennestes und dem  Absterben des Volkes Ende Oktober oft nur wenige Wochen liegen.

 

Nur die Hornissenköniginnen überwintern, um im kommenden Frühjahr wieder mit dem Nestbau zu beginnen und einen neuen Hofstaat zu gründen.

Foto Umsiedlungskasten.

Autor/in: Lennart Gueffroy