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08.11.2012
Eine Sturmflut mit der Gefahr von Deichbrüchen ist in unserer Region nicht unwahrscheinlich. Auch extreme Schneefälle bei stürmischen Winden und dazu noch lang anhaltende, großflächige Stromausfälle sind denkbar. Nur zwei von vielen möglichen Szenarien, die in großem Umfang Leben oder Gesundheit der Menschen, die Umwelt oder auch lebensnotwendige Versorgungseinrichtungen der Bevölkerung gefährden oder schädigen können.
Lässt sich eine solche Lage nicht alleine mit den normalerweise vorgehaltenen Kräften der Gefahrenabwehr wie z.B. Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei oder Ordnungsbehörden bewältigen, so kann der Landrat den Katastrophenfall ausrufen und zusätzliche Hilfskräfte und –mittel mobilisieren.
Für diesen Fall stehen gleich mehrere so genannte Katastrophenschutzzüge mit entsprechender Ausrüstung im gesamten Landkreis in Bereitschaft. Die Mitglieder dieser Katastrophenzüge arbeiten ebenso wie die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren ehrenamtlich.
Wenn auch diese Kräfte und Mittel nicht ausreichen ist die Unterstützung anderer Kommunen oder gar der Bundeswehr nötig.
 
In unserem Bundesland wurden nach der Kreisgebietsreform in den sechs Landkreisen und den zwei kreisfreien Städten Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr (KVK) eingerichtet. Diese bilden im Katastrophenfall die Kommunikationsschnittstellen zur Bundeswehr. Chef des KVK  Landkreis Vorpommern Rügen ist der Oberstleutnant der Reserve Peter Spieß. Ihm zur Seite steht Fregattenkapitän Wolfgang Manthey. 
 
Bild: Lagebesprechung an der Karte

Von li. nach re.: Kapitän zur See Bernd-Peter Rahner, Landrat Ralf Drescher, Stabsmitglied Frank-Peter Lender, Oberstleutnant der Reserve Peter Spieß
Bild: Lagebesprechung an der Karte Von li. nach re.: Kapitän zur See Bernd-Peter Rahner, Landrat Ralf Drescher, Stabsmitglied Frank-Peter Lender, Oberstleutnant der Reserve Peter Spieß
Vom 06. bis zum 08. November fand unter dem Namen „Arche 2012“ eine landesweite  Katastrophenschutzübung statt.
Das Szenario: Extremwetterlagen mit lang anhaltenden, großflächigen Strom- und Wasserausfällen.
Es war zugleich auch die erste Katastrophenschutzübung im neuen Landkreis Vorpommern-Rügen.
 
Inhalt und Ziel der Übung war die Abwehrplanung unseres Bundeslandes bei Ausfall kritischer Infrastruktur zu erproben und insbesondere die Kommunikation inner- und außerhalb der Kreisgrenzen zu überprüfen. Dabei waren nicht nur das Land und seine Landkreise sondern gleichzeitig auch die 8 KVK und die Bundeswehr miteinander vernetzt.
 
Neben dem Katastrophenstab des Landrates, zu dem auch das neue KVK gehört, nahmen an der Übung in Vorpommern Rügen die Kreiswehrführer, Vertreter des THW und der E.ON edis teil.
Auch der Kommandeur der Marinetechnikschule Parow, Kapitän zur See Bernd-Peter Rahner, informierte sich umfassend über den Verlauf der Übung.
 
Der im Ostseebad Binz wohnende Oberstleutnant Peter Spieß bezeichnete den Katastrophenstab des Landkreises als sehr kompetent, eingespielt und kommunikativ. Die dreitägige Übung war ihm eine große Freude, obwohl sie auf seinen Geburtstag fiel.
 
Auch Landrat Drescher war mit der Übung und der Zusammenarbeit mit seinem KVK sehr zufrieden. „Im Ernstfall ist die Arbeit im Katastrophenstab sehr nervenaufreibend, zeitaufwendig und anstrengend. Da ist es umso besser, wenn die „Chemie“  der handelnden Personen untereinander stimmt. Mit unseren Verbindungsoffizieren fanden wir sofort eine gemeinsame Sprache.“ so der Landrat
 
Zum Glück gehören Katastrophenfälle in unserem Bundesland zu den Ausnahmen. Die beste Technik und die besten Hilfsmittel nutzen im Ernstfall aber wenig, wenn die Menschen nicht die nötige Routine im Umgang mit ihnen haben. Darum sind Übungen sehr wichtig. Landrat Drescher dankte den Teilnehmern der „Arche 2012“  und insbesondere allen ehrenamtlichen Katastrophenschutzhelfern.  Er ist zuversichtlich, dass sein Landkreis im Falle einer Katastrophe gut aufgestellt ist.

Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen