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12.03.2019

Kleine Segge im Fokus des Naturschutzes

Dank an die NABU-Ortsgruppe Franzburg !

Kleine Segge
Kleine Segge
Lediglich 5 bis 20 cm hoch und in kleinen Horsten wächst die Flohsegge Carex pulicaris auf einer kleinen Waldwiese in der Bornheide südwestlich des Borgwallsees. Doch dieses unscheinbare Sauergras ist eine botanische Rarität und in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedroht. Aktuell sind lediglich noch vier Vorkommen innerhalb des Landkreises Vorpommern-Rügen und landesweit in etwa einem Dutzend Gebieten bekannt. Um diese Pflanze nährstoffarmer, basischer Moorstandorte zu retten, kümmert sich die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen mit Unterstützung der NABU-Ortsgruppe Franzburg sowie der Landesforst M-V als Flächeneigentümer um den Erhalt dieses wertvollen Vorkommens. Entwässerung der Moorstandorte, das Ausbleiben extensiver Feuchtwiesen-Nutzung und zu hohe Stickstoff-Einträge aus der Luft und aus der Landwirtschaft machen der Pflanze besonders zu schaffen. Um die Segge zu retten, wird durch den Landkreis ab diesem Jahr eine spezielle Pflegenutzung mit finanzieller Unterstützung durch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern etabliert. Damit die Pflanzenart, die bereits im Mai und Juni blüht, auch dieses Frühjahr günstige Wachstumsbedingungen vorfindet, wurde die Waldwiese bereits Mitte Februar durch Mitarbeiter der UNB mit tatkräftiger Unterstützung von Mitgliedern der NABU-Ortsgruppe Franzburg gemäht und das Mahdgut von der Wiese beräumt. Eine weitere Pflegemahd ist dieses Jahr im Spätsommer vorgesehen und soll dann alljährlich wiederholt werden, damit die Segge nicht von hochwüchsigen anderen Pflanzen, wie z.B. dem Landreitgras, überwachsen wird. Von dieser Maßnahme profitiert nicht nur die Flohsegge, sondern zahlreiche weitere gefährdete Pflanzenarten von Feuchtwiesen und Mooren, darunter die ebenfalls in Mecklenburg-Vorpommern vom Aussterben bedrohte Saumsegge Carex hostiana.

Foto: Jens Schramm