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Auszeit – Antiaggressionstraining

Der Schulalltag ist recht häufig geprägt durch aggressives Verhalten der Schüler untereinander. Diese Aggressionen zeigen sich in verbalen Angriffen gegenüber den Mitschülern und Lehrern, tätlichen Angriffen gegenüber Personen und Gegenständen und teilweise auch in Form von psychischen Angriffen, indem ausgegrenzt wird. Sicherlich muss man hier durchaus verschiedene Formen von Aggressionen unterscheiden, denn nicht alle Schüler wollen bewusst verletzen. Jedoch gelingt es vielen Kindern und Jugendlichen nicht ihre Aggressionen bewusst zu kanalisieren und sie nicht gegen sich selbst, andere oder Gegenstände zu richten. Ganz im Gegenteil, häufig wird man recht schnell Zeuge solchen Verhaltens auch schon in der Grundschule. Wird dieses Verhalten toleriert oder nicht ein entsprechendes präventives Angebot vorgehalten um diese Aggressionen zu regulieren, so entstehen recht schnell Hierarchien in Klassenverbänden, bei denen es um ein vielfaches schwerer ist diese wieder aufzubrechen.

Durch das Präventionsprojekt "Auszeit – Antiaggressionstraining", welches in der Grundschule Franzburg und Niepars durchgeführt wurde und immer noch wird, wird aggressiven Verhaltensweisen vorbeugt und versucht sie abzubauen, damit diese im Alltag seltener oder gar nicht mehr auftreten. Die Notwendigkeit von Gewalt wird bei diesem Projekt in Frage gestellt, die Teilnehmer erlernen für sich anwendbare Deeskalationsstrategien. Kognitive und emotionale Komponenten werden beobachtet und analysiert und auf Grundlage von Beziehungsarbeit, ein Konzept zur Gewaltvermeidung entwickelt. Die typischen Aggressionsziele wie das Durchsetzen eigener Wünsche und Interessen, Vergeltung in Form von Rache oder in der Hierarchie aufzusteigen werden aufgebrochen. Hierbei spielen persönliche Erfahrungen und Erlebnisse im Umgang mit Aggressionen eine große Rolle, zudem werden Frustrationen und Ängste erkannt, welche aggressives Verhalten maßgeblich mitbestimmen. Das Projekt setzt sich aus theoretischen, praktischen und körperlichen Übungen zusammen und wird durch die Schulsozialarbeiter der Schule realisiert. So sollen altersheterogene Gruppen gemeinsam mindestens einmal wöchentlich aktiv werden um einen Umgang mit ihren Aggressionen zu erlernen. Einzelne Bausteine sind Rollenspiele (Fremdwahrnehmung, Selbstwahrnehmung), Entspannungsübungen, kooperative Übungen, Gesprächskreise und Körperübungen (kämpfen nach Regeln).

Die durch das Projekt angeschafften Materialien werden über den Projektzeitraum hinaus für die weitere präventive Arbeit in den Klassen genutzt, um so die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.