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Schulsozialarbeit am Schulzentrum Barth zur Aktion »Tag und Nacht der Toleranz und Vielfalt«

Leuchtturm
Leuchtturm

Barth – Meinungen über andere sind schnell gefallen. Mitunter braucht es dafür nur den Bruchteil einer Sekunde und Menschen verschwinden in gedanklich emotionalen Schubladen. Meistens geht es dabei um Ablehnung und Ausgrenzung. Der neue Schüler, der den ganzen ersten Tag nur schweigt und etwas abseits steht, oder der Kollege, der sich nicht an dem Ritus des morgendlichen Beisammensitzens der anderen beteiligt. Oder so wie jetzt in Barth, wo bereits kollektiv Asylbewerber abgelehnt werden, deren Möglichkeit bisher nur auf dem Papier steht.
„Dabei muss es uns doch gerade in einem Land, wie dem unsrigen mit seiner verhängnisvollen Geschichte des dritten Reiches und der DDR-Vergangenheit, darum gehen, dass Vorurteile aufgebrochen werden. Für eine starke Demokratie ist Aufklärungsarbeit unerlässlich, und die muss früh ansetzen. Unwissenheit und Dummheit sind gefährlich“, so Schulsozialarbeiterin Rita Damm. Um die Schüler des Barther Gymnasialen Schulzentrums für Toleranz sowie demokratische Grundsätze zu sensibilisieren beteiligte sich das Schulzentrum am 16. April an der bundesweiten Aktion „Tag und Nacht für Toleranz“, welche unter dem Motto: „Wir für Demokratie“ stand. In ganz Deutschland setzten Menschen gemeinsam an diesem Tag ein deutliches Zeichen für Toleranz und gesellschaftliche Vielfalt.

Mutter kocht Indisch mit Schülerinnen und Schülern
Mutter kocht Indisch mit Schülerinnen und Schülern

In Barth kam unter anderem das Netzwerk „Courage“ aus Rostock mit den Schülern der achten Klassen zu den Themen Vorurteile, Rassismus, Menschenrechte und Toleranz ins Gespräch. Auch ging es um die Asylbewerberproblematik aktuell in Barth. „Es wurde miteinander besprochen, was bedeutet es, wenn Asylbewerber nach Deutschland kommen und auch warum sie ihre Heimatländer verlassen müssen“, erläutert Rita Damm, die sich gewünscht hätte, dass sich mehr Schüler dabei eingebracht hätten.
Die Schulsozialarbeiterin hofft, dass es nicht nur bei diesem einem Tag der Toleranz und Vielfalt am Barther Schulzentrum bleibt, sondern nachhaltig Aufklärungsarbeit in die Schule mit integriert werden könne. Während dessen beschäftigten sich die Siebten mit der Nazizeit anhand eines Museumskoffers aus dem Schulmuseum Hamburg. Rita Damm war von der methodischen Herangehensweise mithilfe des Koffers begeistert. Und auch bei den Schülern kam es sehr gut an. Um mehr über andere Kulturen zu erfahren wurde in der Fünften indisch gekocht. Raj Kaur Harsinder, ihre zwei Kinder besuchen das Barther Schulzentrum, zeigte, wie es geht. Es gab traditionell indisches Hühnchen mit viel Gemüse und frischgebackenes Fladenbrot. Rita Damm: „Beim Kochen geht es um mehr als nur zu kochen. Die Schüler sollen sich klar machen, wie interessant andere Kulturen sind. In der Klasse wird das Thema weiter behandelt werden. Dann wird über Religionen, Sprachen und soziale Verhältnisse in anderen Ländern gesprochen. Wobei ein Plakat zum Thema Indien entstehen soll.“ Zusammen mit dem stellvertretenden Schulleiter Dr. Matthias Schöpa war sie im Vorfeld übereingekommen, in welcher Klassenstufe thematisch was möglich wäre. Gelder für die einzelnen Klassenprojekte hatte Rita Damm über den Landesaktionsplan des Bildungsministeriums organisiert.

 

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