Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement sind von unschätzbarem Wert, wenn es um die Gestaltung der Gesellschaft und das Miteinander geht. Ohne dieses Engagement wäre unsere Gesellschaft ärmer, viele Veranstaltungen und Initiativen, Projekte und soziale Kontakte würde es gar nicht geben. Schon bei jungen Menschen gilt es, Bereitschaft zu entwickeln, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das war der Grundtenor der Rede, mit der der stellvertretende Landrat Lothar Großklaus die rund 80 Vertreter von Vereinen und Verbänden sowie interessierte Bürger zur Fachtagung „Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement im Landkreis Vorpommern-Rügen“ in der Stralsunder Jacobiturmkirche begrüßte.
Landrat Ralf Drescher hatte zu der Veranstaltung eingeladen. Ziel war es, Erfahrungen auszutauschen und Möglichkeiten zu diskutieren, wie das Ehrenamt künftig noch besser unterstützt werden kann. Unter Berücksichtigung der Ideen will die Kreisverwaltung nun eine Strategie zur Förderung des Ehrenamtes und des bürgerschaftlichen Engagements im Landkreis Vorpommern-Rügen entwickeln.
„Wir haben viele wertvolle Anregungen erhalten. Die Ergebnisse werden jetzt ausgewertet und fließen in unsere Arbeit ein“, erklärte Dörte Heinrich vom Jugendamt des Landkreises. In mehreren Workshops sind die Teilnehmer aktuellen und interessierenden Fragen nachgegangen, wie zum Beispiel: Wie gewinnt man Ehrenamtler? Woher bekommt man finanzielle Unterstützung? Kann die Schule als Schaltstelle für das Ehrenamt fungieren? Wie gelingt es, generationsübergreifend ehrenamtlich tätig zu sein? Welche Möglichkeiten gibt es, Mobilitätsprobleme in den Griff zu bekommen, um ein Ehrenamt überhaupt ausüben zu können?
Für sehr wichtig hielten die Tagungsteilnehmer, dass Politik und Verwaltung enge Partner der Ehrenamtler sein müssen. Das klappe auf vielen Gebieten sehr gut, zum Beispiel, wenn es um die Befürwortung von Projekten oder finanzielle Hilfe geht. Angeregt wurde zu prüfen, ob es in der Kreisverwaltung einen speziellen Ansprechpartner für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement geben könnte, der die Arbeit kreisweit koordiniert, die Schaffung von Netzwerken fördert und Finanzierungsmöglichkeiten auslotet. Wichtig sei, den Kreistag zu sensibilisieren, seine Mitglieder über Aktivitäten und Probleme zu informieren und mit einzubeziehen. Auch die Verbindungen zu den Schulen müssten ausgebaut werden, um das Ehrenamt hoch zu halten. Gutes Beispiel sei die bernsteinSchule in Ribnitz-Damgarten, wo man sich mit der Thematik Bürgerschaftliches Engagement praxisnah im Unterricht beschäftigt und so Interesse weckt.