So dicht gedrängt wie am Freitagabend standen Künstler wohl selten auf der Bühne des Theaters Putbus. 75 junge Musiker hatten Platz genommen – allesamt Mitglieder von Blasorchestern, und zwar der Musikschule Rügen, der Musikschule der litauischen Hafenstadt Klaipeda und des Kulturhauses der polnischen Stadt Bytow. Gemeinsam sorgten die Rüganer und die extra angereisten internationalen Partner des Landkreises für den Höhepunkt des Jubiläumskonzerts anlässlich des 25. Geburtstages der Insel-Musikschule.
Als die jungen Leute aus drei Ländern zum Abschluss des zweistündigen Konzerts voller Leidenschaft „Pirates Of The Caribbean“ spielten, jubelte das Publikum im ausverkauften Haus. Und weil's so schön und der Beifall so frenetisch war, gab's den Ohrwurm gleich nochmal als Zugabe.
Zuvor hatten die drei Orchester sowie Solisten und Ensembles der Musikschule Rügen ein abwechslungsreiches Programm geboten. Der mehrfache Preisträger bei Klavierwettbewerben Tom Klöckner begeisterte ebenso wie Jakob Riebe (Vibraphon), Undine Schmorell mit der Blockflöte oder Tom Wendt mit der Klarinette. Ihre Klasse bewies einmal mehr Mareille Merck, die beim diesjährigen Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ einen dritten Preis in der Kategorie E-Gitarre erspielt hatte. Begleitet wurde sie von Robin Wittkamp (E-Gitarre) Jenny Hedermann (Bass) und Heiko Wickboldt (Schlagzeug). Keck war der Auftritt von Josefine Bartel, Gina Schmidt und Lena Krause: Die erst zwölfjährigen Sängerinnen erfreuten die Zuhörer mit dem Oldie „Lollipop“. Und bestens aufgelegt präsentierten sich auch das Saxophonquartett (Sara-Charlot Zunk, Jule Krey, Tim Finger, Alexander Claus) und das Bläserensemble mit Matthias Langer, Oliver Volk, Tom-Orge Liebenthal, Amos E. Schramm (alle Trompete), Karl Schady (Horn), Tim Siewert (Euphonium), Hannes Natzius (Altposaune), Anna-Marie Winkler (Tenorposaune), Johannes Meyer (Baßposaune), Chris Pascal Hampel (Tuba).
Die jungen Künstler gaben einen kleinen, aber beeindruckenden Einblick in die erfolgreiche Arbeit und das vielfältige Angebot der Musikschule Rügen. Sie zeigten, auf welch hohem Niveau die Ausbildung an der staatlich anerkannten und qualitätszertifizierten Bildungseinrichtung erfolgt.
„Wir alle können stolz sein auf unsere Musikschule. Die Pädagogen leisten seit Jahren hervorragende Arbeit, was sich im Können der Schüler widerspiegelt“, lobte die stellvertretende Landrätin Kerstin Kassner. Sie freue sich, dass es dem Landkreis als Schulträger gelungen sei, pünktlich zum 25. Jubiläum die umfangreiche Sanierung des Musikschulgebäudes am Bergener Bahnhof abzuschließen. „Jetzt haben Lehrer und Schüler endlich vernünftige Unterrichtsbedingungen“, so Kassner.
Das fand auch Christiane Krüger, Vorsitzende des Landesverbandes der Musikschulen. „Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätte sich das engagierte Lehrerteam mit den mehr als 400 Schülerinnen und Schüler wohl nicht wünschen können.“ Sie verwies darauf, mit welch großem Erfolg die Mädchen und Jungen der Rügener Musikschule immer wieder an Landes- und Bundeswettbewerben teilnehmen. In der Tat: Allein in diesem Jahr gab es beispielweise vier Nominierungen zum Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“, zwei Schülerinnen kamen mit je einem dritten Preis zurück.
Grüße und Glückwünsche überbrachte auch der Schulleiter des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums, Christoph Racky. Er dankte vor allem für die tolle Zusammenarbeit von Musikschule und Gymnasium. Das TonArt-Projekt oder auch das Schülerorchester „ad libitum“ seien dafür beste Beispiele. Er hoffe, so Christoph Racky, dass dieses erfolgreiche Miteinander noch lange Bestand hat.
Viel Zeit zum Ausruhen haben Schüler und Lehrer nicht. Schon am 17. Dezember steht das nächste große Ereignis an. Dann heißt es im Theater Putbus „Willkommen zum Weihnachtskonzert der Musikschule Rügen“.