Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Landschaftsgärtner – Groß. Stolz. Grün. Stark. Kreativ.
Der Beruf der Landschaftsgärtnerin, des Landschaftsgärtners ist überaus vielseitig und abwechslungsreich. Und dabei ein Beruf, der viel Raum zur Weiterentwicklung und für Kreativität lässt. „Landschaftsgärtner ist etwas für Jugendliche, die gern
draußen sind und mit Maschinen sowie Gerätschaften die Natur gestalten wollen. Wobei es nahezu kein Material gibt, mit dem nicht gearbeitet wird – Holz, Metall, Stein, Kunststoff, Wasser und natürlich auch Pflanzen“, so Frank Claus. Der Diplom-Ingenieur ist beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Mecklenburg-Vorpommern e.V. als Referent für Nachwuchswerbung tätig.
Was es heißt, Landschaftsgärtnerin zu sein, weiß Frank Claus aus eigener Erfahrung. Er hat den Beruf schließlich selbst einmal erlernt und anschließend an der Fachhochschule Landschaftsarchitektur studiert. „Als Landschaftsgärtnerin bearbeitet man Steine, setzt Bordsteine, baut aus Holz Konstruktionen, schweißt ein bisschen, sät Rasen an und setzt Blumen in Rabatten. Wobei man sich im Klaren sein muss, dass es ein körperlich wie auch geistig sehr anspruchsvoller Beruf ist. Und man ist bei Wind und Wetter draußen“, erklärt Frank Claus.
Leistungsbereiche des Landschaftsgärtners sind Hausgärten, Außenanlagen an öffentlichen Gebäuden, Parkanlagen, innerstädtisches Grün, Spielplätze, Freizeitanlagen, Sportplätze, Golfplätze, Arbeiten im Rahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege und vieles mehr. Denn auf Grün möchte niemand verzichten, ganz im Gegenteil. Für Privatleute, Industrie, Gewerbe, Städte und Dörfer sowie für die gesamte Umwelt gewinnt die Natur immer mehr an Bedeutung. Und so ist landschaftsgärtnerisches Fachwissen gefragter denn je.
Die Bedeutung ökologischer Zusammenhänge in der Wohn-, Arbeits- und Freizeitwelt wächst, weshalb der Job eines Landschaftsgärtners ein sehr zukunftsträchtiger Beruf mit Perspektive ist. So kann nach der Ausbildung zur Facharbeiterin, zum Facharbeiter fachliches Wissen und Können in der Praxis umgesetzt werden, beispielsweise als Vorarbeiter oder Baustellenleiter.
Nach einjähriger Tätigkeit kann man sich zum Techniker, zur Techniker und nach zweijähriger Berufspraxis zum Meister weiterbilden. Ein Hochschulstudium ermöglicht zudem die Qualifizierung zum Bachelor und Master in den Studienrichtungen Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau. In MV können die Fachrichtungen an der Fachhochschule Neubrandenburg und an der Universität in Rostock studiert werden. Aber auch Studiengänge mit anderen Vertiefungsrichtungen die planerische und gestalterische Seite des Berufes betreffend sind ebenso möglich wie der kaufmännische Bereich.
Völlig neu bei den Landschaftsgärtnern ist seit kurzem das duale Ausbildungssystem mit der Kombination aus Facharbeiterausbildung und Studium. Bisher ist es allein in Geißenheim in Nordrhein-Westfalen möglich. Neben der Ausbildung zum Landschaftsgärtner gibt es zudem die Möglichkeit der Werkerausbildung im Landschaftsbau. „Doch das ist eher rückläufig. Der Berufsstand benötigt dringend vollwertig ausgebildete Fachkräfte", so Frank Claus.
Die Berufsschulen für die Ausbildung zum Landschaftsgärtner sind in MV in Zierow bei Wismar und in Neustrelitz. Die geforderten Kurse der überbetrieblichen Ausbildung für die Gärtnerberufe werden in Güstrow absolviert. Der Landschaftsgärtner ist kein ausschließlicher Männerberuf. Zunehmend wird der Beruf von Frauen für sich entdeckt gerade auch mit Blick auf die Weiterqualifizierungen und die damit in Zusammenhang stehenden Arbeitsfelder und Tätigkeitsbereiche.
Doch trotz derartig guter Zukunftsaussichten im Bereich des Landschaftsgärtners steht auch der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau MV vor dem Problem des fehlenden Nachwuchses. Und das mittlerweile deutschlandweit.
Ebenso wie viele andere Branchen im Land. „Wir haben einen extremen Nachwuchsmangel. Weshalb wir als Fachverband seit langem versuchen, bereits frühzeitig Kontakt zu den Schulen aufzunehmen, um bei den Schülern das Interesse für den Landschaftsgärtner zu wecken. Wir haben nämlich die Erfahrung gemacht, dass viele sich unter dem Beruf nichts vorstellen können. Viele wissen nicht, was der Beruf tatsächlich beinhaltet und umfasst“, sagt Frank Claus.
So gehört für eine Landschaftsgärtnerin dazu, dass sie auch die botanischen Namen der Pflanzen beherrscht. Schließlich muss sie auf der Baustelle in der Lage sein, verschiedene Pflanzen anhand von Plänen den richtigen Standorten zuzuordnen. Und diese stehen nun einmal mit ihren botanischen Namen in den Unterlagen. Zudem sind Kenntnisse der Mathematik, Physik und Chemie erforderlich. Als Landschaftsgärtner muss man sich mit der Zusammensetzung beispielsweise von Dünger- und Pflanzenschutzmitteln auskennen, um die Beschaffenheit von Böden wissen, Flächen und Volumen berechnen und Gefällevorgaben umsetzen können.
„Da reicht der Rechner auf dem Handy nicht aus. Viele denken, dass es als Landschaftsgärtner damit getan ist, ein paar Pflastersteine zu verlegen. Weit gefehlt. Was die botanische Seite betrifft, ist es Grundlagenwissen und unsere Fachsprache. Das unterscheidet uns eben auch von Bauarbeitern anderer Branchen“, verdeutlicht Frank Claus.
Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, sollten Jugendliche, die sich für den Beruf eines Landschaftsgärtners interessieren, möglichst die Mittlere Reife besitzen, zumindest aber einen guten Hauptschulabschluss. Wer später in dem Berufszweig studieren möchte, muss Abitur haben. „Entscheidet man sich für eine Studium im Landschaftsbau, ist es einfach vorteilhaft, zuvor die Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin absolviert anstatt lediglich ein mehrmonatiges Praktikum gemacht zu haben. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man anschließend ein ganz anderes Standing auf der Baustelle hat“, so Frank Claus.
Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gehört zu den wenigen Branchen mit einem Ausbildungsförderungswerk. Finanziert wird dabei unter anderem die überbetriebliche Ausbildung der Azubis einschließlich Fahrtkosten und Übernachtungen im Internat, Verpflegung vor Ort, aber auch Lehrmaterial. Der Grundgedanke beim Ausbildungsförderungswerk ist, die Kosten für die Ausbildung des qualifizierten Nachwuchses auf alle Betriebe im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zu verteilen und ausbildende Betriebe zu entlasten. Damit zahlen
alle Betriebe der Branche dort ein, egal ob sie ausbilden oder nicht. „Man kann wirklich sagen, dass der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau mit seinem Ausbildungsförderungswerk eine Vorreiterrolle in Deutschland in puncto Ausbildungsfinanzierung einnimmt. AuGaLa, wie es verkürzt heißt, ist aus der frühzeitigen Erkenntnis der Nachwuchssorgen heraus gegründet worden“, so Frank Claus. Weitere Informationen zum Ausbildungsförderungswerk Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gibt es unter www.augala.de.
Kontakt:
Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Dipl.-Ing. Frank Claus – Referent für Nachwuchswerbung
Bockhorst 01
18271 Güstrow
Tel.: 03843/264-245
referent@galabau-mv.de
www.galabau-mv.de
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