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Seit Anfang Dezember sind neun Personen im Landkreis Vorpommern-Rügen an einer ansteckenden Gelbsucht erkrankt. Um weitere Infektionen möglichst zu vermeiden, hat der Fachdienst Gesundheit des Landkreises Vorpommern-Rügen umfangreiche Impfungen (sogenannte Riegelungsimpfungen) bei den engen Kontaktpersonen der Erkrankten durchgeführt.
 
In jedem Einzelfall hat der Fachdienst Gesundheit sofort nach Bekanntwerden der Erkrankung Kontakt zu den Erkrankten, deren Familien bzw. zu den Einrichtungen, die sie besuchen, aufgenommen. Neben den Riegelungsimpfungen wurden die Familien und Einrichtungen mit umfangreichem Informationsmaterial ausgestattet.
 
Die erste Erkrankung trat bei einem Kind auf, das die Kindertagesstätte in Bergen besucht. Im weiteren Verlauf sind Erkrankungsfälle in Familien, Schulen und Wohnheimen in den Orten Bergen, Patzig, Sassnitz und Prora aufgetreten. Alle Fälle können mit dem ersten erkrankten Kind in Verbindung gebracht werden.
 
Insgesamt wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt ca. 500 enge Kontaktpersonen ermittelt und knapp 300 Impfungen durchgeführt. Mit jedem neuen Erkrankungsfall erhöht sich jedoch die Anzahl der engen Kontaktpersonen weiter. Aus diesem Grund hat der Fachdienst Gesundheit in Abstimmung mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und der Kassenärztlichen Vereinigung um Unterstützung der in Niederlassung tätigen Ärztinnen und Ärzte gebeten.
 
Mit ihnen und der Ärzteschaft des Sana Klinikums sowie mit den betroffenen Familien und Einrichtungen steht der Fachdienst Gesundheit in engem Kontakt. Es wurde erneut umfangreiches Informationsmaterial für enge und auch entfernte Kontaktpersonen zur Verfügung gestellt.
 
Allen Personen, bei denen ein möglicher Kontakt zu einem Hepatitis A-Erkrankten nachvollziehbar ist bzw. bei denen Zeichen einer Infektion auftreten, wird empfohlen, ihren Haus- oder Kinderarzt aufzusuchen.
 
 
Hintergrund
 
Hepatitis A ist eine durch Viren verursachte Leberentzündung. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis sieben Wochen nach der Infektion macht sie sich zunächst durch allgemeine Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Druckgefühl im Oberbauch, Fieber und gelegentlich Durchfall bemerkbar. Dann kann die für den Namen der Krankheit ausschlaggebende gelbe Färbung der Augen und der Haut auftreten. Die Erkrankung verläuft im Kindesalter milder als in späteren Jahren, oft auch völlig symptomlos und heilt fast immer folgenlos aus. Erkrankte Kinder sind bereits zwei Wochen vor Auftreten der ersten Symptome bis eine Woche nach Auftreten der Gelbfärbung ansteckungsfähig.
 
Um weitere Übertragungen des Hepatitis A-Virus durch eventuell auch symptomlos erkrankte Kinder zu verhindern, wird für enge Kontaktpersonen eine Hepatitis A-Impfung angeboten. Nach bereits zwei Wochen besteht bei ca. 95 % der Geimpften ein Impfschutz. Außerdem sind spezielle Hygienemaßnahmen in den betreffenden Gemeinschaftseinrichtungen und den Haushalten Erkrankter erforderlich. 
 
12.02.2013 
Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen