Offene Ausschreibung für soziokulturelle Projekte und Innovationspreis Soziokultur
Für das zweite Halbjahr 2018 stehen der Bundesregierung für Kultur und Medien zirka 450.000 Euro zur Verfügung. Gesucht und gefördert werden vor allem Projekte, die zur aktiven Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben anstiften. Der andere Teil der Fonds-Mittel wird weiterhin an Projekte aus dem vielfältigen Spektrum soziokultureller Arbeit vergeben, die sich zwar nicht ausdrücklich dem Leitthema widmen, aber auch Modellcharakter haben. Sie sollen neue Praxis- und Aktionsformen in der Soziokultur entwickeln und erproben – als Beispiel für andere Akteure und Einrichtungen.
Heimat kann vieles bedeuten. Sie kann der Ort der Herkunft sein, der bereits verlassen wurde, oder auch ein Sehnsuchtsort der Zukunft, den Menschen erreichen und an dem sie ankommen wollen. Und natürlich ist Heimat auch im Hier und Jetzt verankert. Das Gefühl der Heimat wurzelt tief drinnen in den Menschen. Jede(r) kann dazu Geschichten erzählen, Geschichten der Entfremdung und des Zuhauseseins. Heimat bedeutet Nähe, aber auch Distanz. Sie ist der Ort, wo man/frau sich aufgehoben, eben »daheim« fühlt. Ebenso kann sie auch die Vorstellung eines überschaubaren Lebensraumes sein, den man/frau sich angesichts globaler Veränderungen zurückwünscht. Heimat ist eine persönliche Angelegenheit, aber auch ein politischer Begriff, der missbraucht werden kann für nostalgische Verklärung und kulturelle Ausgrenzung.
Es war schon immer eine wichtige Frage, Heimat als Recht der Menschen auf Geborgenheit und Sicherheit in einem aufgeklärten Sinne zu verstehen und zu verteidigen. Die Auseinandersetzung mit Heimat findet immer vor Ort statt: in der Nachbarschaft, die sich durch Zuwanderung verändert hat, im Stadtteil, der großflächig saniert wurde, im Dorf, dessen Infrastruktur zunehmend verlorengeht.
Was heißt „Heimat“ heute und wie kann dieser Begriff mit neuem Leben gefüllt werden? Wie gelingen Prozesse der Be-Heimatung mit soziokulturellen Mitteln? Was bedeutet „Heimat“ in Zeiten der Migration, der Globalisierung und der Digitalisierung? Gibt es Heimat auch im Internet? Wie gelingt der Umbau der Welt in Heimat? Kulturelle Initiativen und Einrichtungen, die sich mit diesen und ähnlichen Fragen künstlerisch auseinandersetzten möchten, sind aufgerufen, sich um Projektmittel zu bewerben. nnn
Vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel des Fonds durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien stehen für die Projektförderungen im zweiten Halbjahr 2018 zirka 450.000 Euro zur Verfügung. Ein Teil davon wird an Projekte vergeben, die sich mit dem Leitthema »Heimat« befassen. Gesucht und gefördert werden vor allem Projekte, die zur aktiven Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben anstiften. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. nnn
Die Bearbeitung des Leitthemas kann sich doppelt lohnen. Denn dieses Jahr wird zusätzlich zu den Fördermitteln wieder der Innovationspreis Soziokultur vergeben, der mit 10.000 Euro dotiert ist. nnn
Der andere Teil der Fonds-Mittel wird weiterhin an Projekte aus dem vielfältigen Spektrum soziokultureller Arbeit vergeben, die sich zwar nicht ausdrücklich dem Leitthema widmen, aber auch Modellcharakter haben. Sie sollen neue Praxis- und Aktionsformen in der Soziokultur entwickeln und erproben – als Beispiel für andere Akteure und Einrichtungen. Damit regt der Fonds Soziokultur einen bundesweiten Wettbewerb um die besten Projektideen an. Offenheit ist gefragt, Freude am Experimentieren und Gestalten, Neugierde und die Bereitschaft, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. nnn
Kulturelle Initiativen, Zentren und Vereine sind aufgerufen, sich zu beteiligen und Anträge für das zweite Halbjahr 2018 zu stellen.
Einsendeschluss ist der 02. Mai 2018. (Es gilt das Datum des Poststempels.)
Das Kuratorium des Fonds entscheidet am 25. und 26. Juni 2018 abschließend über die eingegangenen Anträge.
Die Projekte dürfen nicht vor Mitte Juli 2018 beginnen!
Weitere Informationen sowie den Antragsvordruck erhalten Sie unter www.fonds-soziokultur.de
Kontakt:
Fonds Soziokultur
Weberstr. 59 a, 53113 Bonn
E-Mail: info@fonds-soziokultur.de
Telefon: 0228 97 14 47 90
Fax: 0228 97 14 47 99