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Die MitMachZentrale Vorpommern-Rügen (MMZ) unterstützt Vereine und Ehrenamtler*innen. Um diese Aufgabe möglichst zielgerichtet und bedarfsorientiert durchführen zu können, wurde in den vergangenen Monaten eine Umfrage bei den Ämtern des gesamten Landkreises durchgeführt.

Dabei wurde erfragt, wie das Vereinsleben aufgestellt und koordiniert ist, welche Veranstaltungen regelmäßig stattfinden, ob es runde Tische oder einen Tag für Vereinspräsentationen gibt und ob Ehrenamtler*innen durch Auszeichnungen oder Ähnliches besonders gewürdigt werden. Weiterhin war die Fördersituation von Interesse: gibt es einen festen Etat im Haushalt, welche Förderrichtlinien sind zu beachten oder kann eine Antragstellung formlos erfolgen?

Teilgenommen haben 19 von 20 Ämtern des Landkreises.

Die Daten wurden zusätzlich mit Einwohnerzahl, Durchschnittsalter und Anzahl der Gästeübernachtungen in Bezug gesetzt.

Zunächst gilt ein Dank allen teilnehmenden Amtsmitarbeiter*innen. Das Feld der Vereinsarbeit und Ehrenamtskoordination ist besonders in kleineren Ämtern meist ein zusätzlicher Arbeitsbereich, der neben der eigentlichen Tätigkeit übernommen wird. In kaum einem Amt gibt es einen eigenen Ansprechpartner, der ausschließlich für Vereine oder ehrenamtlich Engagierte da ist.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass das Interesse für die Vereinsarbeit fast ausnahmslos sehr hoch ist. Durch Vereine und gemeinsame Initiativen lebt ein Kreis und der Zusammenhalt unter den Bürgern wird gestärkt.

Allerdings folgt diesem Interesse nicht überall eine gute Vernetzungsarbeit. Teilweise sind die Vereine viel auf sich allein gestellt, wodurch Erfahrungen und Ressourcen nicht so gut gemeinsam genutzt werden können.

Die Umfrage hat ergeben, dass die Unterstützung, welche die Vereine vom Amt erfahren, dabei nicht mit der Einwohnerzahl des Amtsbereiches, dem Durchschnittsalter und auch nicht mit der Anzahl der Gästeübernachtungen und damit Einnahmen aus dem Tourismus zusammen hängt. Bei manchen Ämtern mit sehr hohen Übernachtungszahlen kommen die Gelder anscheinend nicht dem Vereinsleben zugute. Andere Ämter nutzen diese Einnahmequelle geschickter. So kann zum Beispiel Zingst unter der Leitung von Bürgermeister Kuhn auf ein sehr reges Vereinsleben blicken, von den annähernd 3100 Einwohnern seien fast alle auch in Vereinen aktiv. Außerdem besteht eine gute Zusammenarbeit mit Barth. In Barth gibt es regelmäßige Zusammenkünfte und Vortragsveranstaltungen für Vereine. Es gibt Auszeichnungen für ehrenamtlich engagierte Bürger.  Auch durch günstige Sportplätze und Veranstaltungsräume für Vereinsaktivitäten werden hier und in anderen Ämtern die Vereine unterstützt. Auszeichnungen für ehrenamtlich Engagierte sind in den meisten Ämtern vorhanden oder Diskussionsthema, nur wenige Ämter haben sich über eine Anerkennung noch nie Gedanken gemacht. Erwähnenswert ist weiterhin Ribnitz-Damgarten, wo eine Servicestelle Ehrenamt eingerichtet wurde und ein Stadtbus vorhanden ist, der Vereinen zur Verfügung steht.

Auch kleinere Kreise stellen viel auf die Beine. So konnte Velgast mit seiner Einwohnerzahl von 2000 Bürgern ein ganzes Jahr lang sein 750-jähriges Stadtjubiläum feiern. Das Amt Altenpleen ist kulturell aber auch im sportlichen Bereich sehr aktiv.

Herausragend ist auch die Arbeit der Stadt und des Jugendbeirates Sassnitz. Letzterer ist Anlaufpunkt für viele andere Vereine und ihre Fragen geworden.

Jedoch kristallisiert sich hier und auch in vielen anderen Ämtern eines heraus: die Fördersituation für Vereine ist schwierig. Oftmals ist die Antragstellung und Abrechnung zu kompliziert und vor allem die Fristen nicht förderlich für ein aktives Vereinsleben. Anträge müssen meist Monate vorher eingereicht werden, doch Vereine leben täglich von den Ideen ihrer Mitglieder. Hier setzt die Bürokratie leider viele Schranken und der enorme Aufwand zur Beantragung von Fördermitteln wird oftmals gescheut. Begrüßenswert wäre eine Vereinheitlichung von Antragsformularen, ein Etat für kurzfristige Planungen und eine Abrechnung, welche an der Realität orientiert ist. Einige Vereine setzen deshalb auf Sponsoren, anderen vor allem kleineren Vereinen bleibt nichts anderes übrig, als mit knappem Haushalt weniger Aktionen auf die Beine zu stellen.

Um den Vereinen unter die Arme zu greifen und zur Vernetzung beizutragen, wurde unter anderem durch die MMZ die Ehrenamtsbörse eingerichtet. Hier können sich Vereine und Initiativen auf der Suche nach Mitgliedern eintragen und Bürger, die auf der Suche nach einem Ehrenamt sind ein Gesuch starten.

Aus den gewonnen Daten der Umfrage wurde eine Übersicht der Ansprechpartner erstellt, welche unter ehrenamt.lk-vr.de von jedem eingesehen werden kann. Bei weiteren Fragen zum Thema Ehrenamt, Vereine, Fördermöglichkeiten etc. kann die MMZ gerne kontaktiert werden.

30.05.2018