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Regional Essen in Vorpommern-Rügen

Festlandsteil des Landkreises Vorpommern-Rügen nun auch beim europäischen Projekt der Regionalen Esskultur dabei.

Regionale Esskulturen
Regionale Esskulturen

Am 25. Februar 2020 fiel der Startschuss für die Beteiligung von Unternehmen vom Festlandsteil des Landkreises Vorpommern-Rügen am europäischen Projekt der Regionalen Esskultur. Das Konzept wurde 1995 in Südost-Skåne in Schweden entwickelt. Zur Unterstützung der kleinen lokalen Produzenten sollte ein Netzwerk aus Produzenten und Restaurants aufgebaut werden, das den Produzenten einen gewissen Absatz sicherte und die Restaurants der Region mit regionalen Lebensmitteln von hoher Qualität beliefern könnte.

Die Idee zündete sofort. Produzenten und Restaurantbesitzer beteiligten sich zahlreich und schon 1997 führte Südost-Skåne das Projekt bei seinen Partnern Bornholm, Rügen und Swinoujscie im Rahmen der Kooperation der Vier Ecken der Südlichen Ostsee ein. Heute sind bereits 46 Regionen aus 13 europäischen Ländern – von Schottland bis zur Türkei – an Bord.

Rügener Produzenten wie die Molkerei Naturprodukte aus Poseritz, Bauer Lange und die Erste Rügener Edeldestillerie aus Lieschow sowie der Erlebnisbauernhof Kliewe und Fischer Roberto Brandt aus Baabe sind zum Teil bereits seit 1997 dabei. Von dem Konzept überzeugt, werben sie gemeinsam und erfolgreich für regionale Produkte und regionale Küche. Sie freuen sich, dass ihnen jetzt auch Unternehmen außerhalb der Insel Rügen folgen wollen.

Mit hoher Qualität, kurzen Transportwegen und Authentizität von typischen Gerichten können auch regionale Produzenten auf dem Festland überzeugen. Dem steigenden Interesse an regional und umweltfreundlich produzierten Lebensmitteln sowohl bei Einheimischen als auch den Gästen der Region wollen sie gern gerecht werden. Deshalb haben sie sich entschlossen, dem Rügener Vorbild zu folgen. Gemeinsam werben, die eigenen Produkte immer breiter bekannt machen und von den Ergebnissen auch wirtschaftlich profitieren – das sind die Ziele der nordvorpommerschen Unternehmen.

Sabine Zaepernick hat für ihre Ostseemühle in Langenhanshagen den ersten Antrag auf eine Mitgliedschaft im Projekt Regionale Esskultur Vorpommern-Rügen gestellt. Die breite Palette der Öle aus eigener Herstellung, vielfältige Aktionen wie das regelmäßige Schaupressen oder der Hofladen mit regionalen Produkten, wie zum Beispiel kaltvermahlenem Senf aus der "Senfmühle Schlemmin" und Sanddornprodukten der "Darßer Manufructur" laden ganztägig von Montag bis Samstag zum Kauf ein. 

Auch gegenwärtig kann man bei Familie Zaepernick einkaufen. „Allerdings“, schreiben sie auf ihrer Webseite, „finden wir es viel sinnvoller, wenn Sie zu Hause bleiben, bestellen und wir Ihnen die Ware zuschicken. Wir sind dabei, die beliebtesten Produkte aus unserem Bio-Ladenbereich im Web-Shop mit aufzunehmen.“

Schließlich können die Kunden auch den Regiomat im Hof der Ostseemühle nutzen. Aus diesem Verkaufsautomaten können die Kunden Waren entnehmen, ohne mit jemandem in Kontakt zu kommen. Der Regiomat ist das Ergebnis eines Projektes, das aus dem Bundesprogramm Land(auf)Schwung gefördert wurde und das sich nicht nur nach Ladenschluss sondern auch untern den gegenwärtigen Corona-Einschränkungen als eine besonders nützliche Idee erweist.

Aber nicht nur an der Ostseemühle wird man künftig das Logo mit der weißen Kochmütze, Messer und Gabel auf blauem Grund finden. Mitmachen wird auch die Gärtnerei am Gutshaus in Parow. Und viele andere werden hoffentlich folgen.

Mit Unterstützung des Bauernverbandes Nordvorpommern, des Tourismusvereins Volgelparkregion Recknitztal, des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst, des Jugendhauses Storchennest, der DEHOGA, des Landkreises Vorpommern-Rügen und dem Rügen Produkte Verein, der seine Erfahrungen gern weitergibt, soll das Netzwerk regionaler Produzenten und Restaurants in Nordvorpommern schnell wachsen, damit die Kundschaft noch besser weiß, wo in ihrer Nachbarschaft sie jederzeit gute Produkte finden kann.

Vorpommern-Rügens Landrat Dr. Stefan Kerth lobt das große Engagement der Rügener Akteure und Botschafter für das Projekt der Regionalen Esskultur. “Gut, dass dieses wichtige Projekt nun auch unser Festland erobert. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist die Nummer 1 der Deutschen Urlaubsregionen und unser Landkreis belegt darin den Spitzenplatz. Regionale Produkte, Speisen und Getränke gehören zu einem hervorragenden Urlaubspaket unbedingt dazu. Auch bei unseren Einwohnerinnen und Einwohnern kommen regionale Produkte mehr und mehr auf den Tisch. Das kommt uns allen zugute und das findet meine volle Unterstützung.“ so der Landrat.

14.04.2020