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Bewerbungsaufruf - Projektförderung als »Modellkommune Deradikalisierung (MoDeRad)«

Das BMI wendet sich mit MoDeRad an interessierte Kommunen, die ihre Ansätze in der Deradikalisierungsarbeit (weiter-)entwickeln oder neue Ideen erproben.

Im Rahmen der BMI-Förderung „Modellkommune Deradikalisierung (MoDeRad)" können sich ab sofort Kommunen mit ihren Vorhaben zur kommunalen Deradikalisierungsarbeit gegen jedwede Form von Extremismus bewerben. Der Förderzeitraum dauert neun bis zwölf Monate und beginnt nach Auswahl der Modellkommunen voraussichtlich Anfang Dezember 2020. Die Förderhöhe beträgt zwischen 30 000 und 100 000 Euro pro geförderter Kommune. Das BMI wählt mit Unterstützung eines Fachbeirats und abhängig von der Höhe der jeweils beantragten Mittel bis zu sechs Kommunen aus. Das gesamte Fördervolumen für alle Mo-dellkommunen liegt bei insgesamt 400 000 Euro.

Bewerbungszeitraum: 24.08.2020 bis 25.09.2020

Das Bewerbungsformular und weitere Informationen finden Sie auch auf bmi.bund.de/moderad.

Sie möchten Ihre Bewerbung einreichen, haben Fragen oder möchten allgemein über den Verlauf von MoDeRad auf dem Laufenden bleiben?

Schreiben Sie uns eine E-Mail an moderad@bmi.bund.de.


Was ist geplant?

Das BMI möchte die kommunale Ebene bei der Umsetzung von nachhaltiger und wirksamer Deradikalisierungsarbeit unterstützen.

Gefördert werden Projekte, die die bestehende kommunale Deradikalisierungsarbeit ergän-zen und/oder weiterentwickeln. „Deradikalisierung" bezieht sich hierbei auf die sog. indizierte/tertiäre Prävention, bzw. Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit. Die Projekte müssen innerhalb des beantragten Förderzeitraums abgeschlossen werden und können sich gegen jedwede Form von Extremismus wenden. Eine Förderung bereits bestehender Maßnahmen ist nicht möglich.

Die Projekte sollen insbesondere dazu dienen, auf kommunaler Ebene

  • neue methodisch-theoretische Ansätze im Umgang mit radikalisierten Personen und deren Umfeld in der Praxis zu erproben,
  • den Zugang zu radikalisierten Personen zu verbessern,
  • den Informationsaustausch zwischen den beteiligten Behörden sowie mit etwaigen zivilgesellschaftlichen Partnern – auch auf der Landesebene – auszubauen und effektiver zu gestalten,
  • bisher nicht beteiligte Akteure in die lokale Deradikalisierungsarbeit einzubinden,
  • thematische Schwerpunkte vor Ort zu bearbeiten (s.u.),
  • weitere geeignete Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Deradikalisierungsarbeit umzusetzen.

Für die Laufzeit von MoDeRad wird ein Fachbeirat eingerichtet. Er dient der Einbindung externer Expertise. Der Fachbeirat unterstützt das BMI bei der Auswahl der Modellkommunen durch Stellungnahmen und durch die Mitwirkung an der Abschlussauswertung des Projekts. Weiterhin gibt er den Kommunen fachliche Ratschläge, und stellt Zugang zu und Rückkoppelung an Fachdiskurse her.

Während des Förderzeitraums sind vier Veranstaltungen mit den Modellkommunen geplant:

  • Auftaktveranstaltung: Das MoDeRad-Team des BMI, der Beirat und die Kommunen lernen sich persönlich kennen und tauschen sich über den Status Quo der Deradikalisierungsarbeit in den Kommunen aus. In einem informellen Rahmen können erste Impulse für die konkrete Umsetzung und über die Projektkonzeption ausgetauscht werden.
  • Zwei Netzwerktreffen: Das BMI richtet während des Förderungszeitraums zwei Netzwerktreffen aus. Die Modellkommunen beteiligen sich mit der Planung und Durchführung je eines Workshops zu ihrem Schwerpunktthema. Die Vernetzungstreffen ermöglichen einen intensiven persönlichen Austausch über Herausforderungen und Möglichkeiten vor Ort.
  • Abschlussveranstaltung mit Präsentation der Ergebnisse: Die Kommunen stellen dem BMI im Förderzeitraum monatliche, kurze Zwischenberichte zur Verfügung, nach ca. 9 Monaten eine Dokumentation des bisherigen Verlaufs ihres Projekts, sowie nach Ende der Projektlaufzeit einen Abschlussbericht. In Abstimmung mit den Kommunen und dem Beirat werden die Ergebnisse, ggf. in Form einer Handreichung, aufbereitet und Kommunen bundesweit zur Verfügung gestellt.

Die Projektförderung erfolgt in Form einer Zuwendung. Eine Vollfinanzierung ist grundsätz-lich möglich. Das MoDeRad-Team unterstützt die Kommunen im Bedarfsfall bei der An-tragsbearbeitung. Die Abwicklung des Zuwendungsverfahrens übernimmt das Bundesveral-tungsamt (BVA) in Abstimmung mit dem MoDeRad-Team.

Wer kann sich bewerben?

Bewerben können sich Kommunen bundesweit.

Voraussetzungen sind

  • der Wunsch der Kommunen, ihre kommunale Deradikalisierungsarbeit fortzuentwickeln bzw. aufzubauen, sowie
  • die Bereitschaft, sich mit anderen Kommunen hierzu zu vernetzen und über Herausforderungen und Lösungsstrategien untereinander, mit dem Fachbeirat und mit dem BMI in Austausch zu treten.

Die Kommunen können unterschiedlich erfahren und fortgeschritten in der Deradikalisierungsarbeit sein. Das heißt, es können sich sowohl Kommunen bewerben, die bereits in größerem Umfang erfolgreich Maßnahmen durchführen, als auch solche, die bisher in geringem Umfang in der Deradikalisierungsarbeit aktiv sind.

Die Einbindung zivilgesellschaftlicher Partner und/oder Finanzierung von Personalstellen ist prinzipiell möglich.

Wie können sich Kommunen bewerben?

Das Bewerbungsverfahren hat zwei Phasen: In der ersten Bewerbungsphase können interessierte Kommunen unter Nutzung des Bewerbungsbogens ihr Interesse an der Teilnahme bekunden und ihre Projektidee skizzieren. Auf Basis der eingegangenen Bewerbungen prüft das BMI, welche Vorhaben grundsätzlich für eine Förderung geeignet sind. Diese Kommunen werden im Anschluss aufgefordert, ein detailliertes Konzept einzureichen und ergänzende Angaben im Bewerbungsbogen zu machen.

Das BMI trifft die letztendliche Förderauswahl auf Grundlage der Stellungnahmen des Fachbeirats.

Eine begleitende Unterstützung des Regionalzentrums für demokratische Kultur im Rahmen einer möglichen Bewerbung kann zugesichert werden.
Kontakt:


Regionalzentrum für demokratische Kultur
Carl-Heydemann-Ring  55
18437 Stralsund

Telefon: +49 (3831) 28 25 84
Mobil: +49 (176) 24 88 74 62
E-Mail: hartmut.gutsche@akademie.nordkirche.de

27.08.2020