Blaualgen (Cyanobakterien)
Bei den Cyanobakterien handelt es sich um Bakterien, die fast überall auf der Welt in Süß- und Brackwasser, im salzhaltigen Meerwasser, in Feuchtböden, auf Baumrinden und Gesteinsoberflächen vorkommen. Auch bei uns in der Ostsee sind sie zu finden, können aber auch in Seen und Flüssen auftreten. Insgesamt sind etwa 2000 verschiedene Arten bekannt.
Die Bezeichnung Cyanobakterien kennen viele Menschen nicht. Bekannter hingegen ist der Name Blaualgen. Manche Arten enthalten einen grün-blauen Farbstoff, der zur umgangssprachlichen Bezeichnung Blaualgen führte, obwohl es sich gar nicht um Algen handelt. Aquarienfreunden sind sie auch unter dem Begriff Schmieralgen geläufig.
Ähnlichkeiten zu Algen gibt es dennoch, denn die Cyanobakterien sind wie Algen in der Lage, den Prozess der Photosynthese durchzuführen. Gefördert wird das besonders dann, wenn
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- die Temperaturen steigen und es länger warm ist
- die Sonne viel scheint und es kaum Wind gibt und z.B.
- düngerhaltige Nährstoffe aus der Landwirtschaft in die Gewässer geraten.
Das sind ideale Bedingungen für die Vermehrung der Cyanobakterien und ein Blaualgenteppich entsteht. Es wird auch von der "Blaualgen-Blüte" gesprochen. Damit können für Menschen und Tiere gesundheitliche Risiken verbunden sein: Denn die Bakterien bilden Giftstoffe, sogenannte Toxine. Doch für wen ist das Risiko besonders hoch? Welche Gefahren drohen? Diese und weitere Fragen sollen hier beantwortet werden.
Wie erkenne ich eine Verschmutzung mit Blaualgen?
Bei einer Verunreinigung der Gewässer mit Blaualgen ist die Wasseroberfläche häufig grünlich oder blau-grünlich gefärbt. Teilweise ist auch eine Schlierenbildung zu erkennen oder eine wolkenartige Verteilung. Auch tote Fische, die an der Oberfläche schwimmen, können ein Hinweis auf eine Blaualgenverbreitung im Wasser hinweisen. Eine geringe Sichttiefe hingegen ist nicht unbedingt ein erkennbares Zeichen für eine starke Belastung mit Cyanobakterien. Denn auch die harmlosen Grünalgen sorgen für eine geringe Sicht und eine grünliche Färbung des Wassers bzw. der Wasseroberfläche. Bei Unsicherheiten sollten nur solche Badestellen aufgesucht werden, die
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- offizielle Badestellen sind und die
- regelmäßig untersucht werden
Weitere Informationen bietet das Informationsblatt «Vorsicht bei Blaualgenblüten« des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) MV.
Hinweis an Badegäste: Warnung des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) MV bei Blaualgenblüte
Auf der Internetseite Badewasser in Mecklenburg-Vorpommern können die einzelnen Badestellen im Land eingesehen werden. Dort ist auch die Einstufung der Badewasserqualität und eine kurze Beschreibung der Badestellen zu finden. Viele der Badestellen sind sogar an ein europaweites Meldesystem angeschlossen. So kann schon vor der Reise geschaut werden, welche Wasserqualität am Urlaubsort zu erwarten ist.
Typisches Bild einer Blaualgenblüte:
Welche Personen sind gefährdet?
Ein gesundheitliches Risiko besteht speziell für Menschen, die im Allgemeinen aufgrund ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Verfassung bzw. ihrer besonderen sozialen Situation zu den vulnerablen Gruppen gehören:
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- Personen mit einem geschwächten Immunsystem
- Schwangere
- Kleinkinder
Auch Personen mit chronischen Vorerkrankungen sollten die gesundheitlichen Risiken kennen, die von den Blaualgen ausgehen können.
Welche Gesundheitsrisiken bestehen?
Die Palette der möglichen Gesundheitsgefahren ist vielfältig und reicht bei Kontakt mit den Blaualgen bzw. der Blaualgenblüte
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- von Hautreizungen
- Bindehautentzündungen
- über allergische Reaktionen
und beim Verschlucken bis hin zu
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- Übelkeit
- Durchfall
- Erbrechen
- Fieber
- Erkrankungen der Atemwege oder
- Schäden an der Leber
Wenn Kontakt mit Blaualgen bestand und im Nachhinein gesundheitliche Probleme auftreten, wird dringend zu einem Arztbesuch geraten. Dabei sollte der vorherige Kontakt mit Blaualgen geschildert werden, denn die Blaualgen produzieren gesundheitsschädliche Toxine mit zum Teil gravierenden Auswirkungen.
Mehr dazu im
So können Cyanobakterien in einer Süßwasser-Kolonie aussehen:
Originaldatei bei Wikimedia Commons, (Diese Datei ist unter der Creative-Commons-Lizenz »Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert« lizenziert und unverändert.)
Quellen:
Badewasser MV (badewasser-mv.de)
Photosynthese erklärt für Kinder
Eionet - European Environment Information and Observation Network (Eionet)
State of bathing waters -- European Environment Agency (europa.eu)
Bathing water - Environment - European Commission (europa.eu)