Artenhilfsmaßnahme für die Sibirische Schwertlilie im Landkreis Vorpommern-Rügen erfolgreich gestartet
Information der Unteren Naturschutzbehörde
Seit mehreren Jahren kümmert sich die Naturschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen intensiv um den Erhalt der Sibirischen oder Wiesen-Schwertlilie, einer außerordentlich seltenen botanischen Kostbarkeit in Mecklenburg-Vorpommern. Von dieser ehemals landesweit etwas weiter verbreiteten Art nährstoffarmer Feuchtwiesen sind aktuell im Land nur noch vier Standorte bekannt, darunter zwei sehr kleine Restvorkommen mit jeweils wenigen Pflanzen im Raum Franzburg im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Aufgrund der wenigen Vorkommen wird die Sibirische Schwertlilie in der Roten Liste der Gefäßpflanzen Mecklenburg-Vorpommerns als vom Aussterben bedroht geführt. Im 320 Arten umfassenden Florenschutzkonzept des Landes wird diese Pflanzenart zudem an Stelle 63 geführt, sodass die Naturschutzbehörde Vorpommern-Rügen besondere Bemühungen zum Erhalt dieser Schwertlilien-Art unternimmt.
Um den Fortbestand dieser im Mai und Juni sehr hübsch blau blühenden Art zu sichern, werden bereits seit 2019 gezielte Pflegemaßnahmen mittels Mahd auf den beiden Wiesen durch den Landkreis organisiert. Zur Bestandsstützung wurden zudem von den Restexemplaren Samen gesammelt und mit Unterstützung des Botanischen Gartens Greifswald in den Jahren 2021 und 2022 nachgezogen. Mitte September konnten dann 72 kleine Iris-Pflanzen in Zusammenarbeit mit der NABU-Ortsgruppe Franzburg an einem der Standorte ausgepflanzt werden. Dadurch konnte der Bestand, der sich zuletzt auf weniger als zehn Pflanzen belief, verachtfacht werden. In den kommenden Jahren sind weitere Nachzuchten und Auspflanzungen vorgesehen, um an beiden Standorten in Verbindung mit einer gezielten Flächenpflege sich wieder selbst tragende Bestände zu entwickeln.