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Gestaltungsideen für den Berufsschulcampus Vorpommern-Rügen wurden vorgestellt

Konzeptpräsentationen von Studierenden der Hochschule Wismar und des Architekturbüros

Landrat Dr. Stefan Kerth wirft gemeinsam mit Ricarda Rumpel, Fachbereichsleiterin »Interne Dienste«, und Heike Jungnickel, Sachbearbeiterin Hochbau, einen Blick auf die Projektarbeiten der Studierenden (v. r. n. l.) © Landkreis Vorpommern-Rügen
Landrat Dr. Stefan Kerth wirft gemeinsam mit Ricarda Rumpel, Fachbereichsleiterin »Interne Dienste«, und Heike Jungnickel, Sachbearbeiterin Hochbau, einen Blick auf die Projektarbeiten der Studierenden (v. r. n. l.) © Landkreis Vorpommern-Rügen

Das Interesse an der Entwicklung des zukünftigen Berufsschulcampus Vorpommern-Rügen war groß, als in der vergangenen Woche zum einen die Projektideen von Studierenden der Hochschule Wismar und zum anderen der aktuelle Planungsstand vom Architekturbüro ppp Architekten vorgestellt wurden.

Landrat Dr. Stefan Kerth begrüßte gemeinsam mit Ines Kahmann, Schulleiterin des Regionalen Beruflichen Bildungszentrums (RBB) Vorpommern-Rügen, die Anwesenden. „Mir ist es wichtig, die Bedeutung der mittleren Reife und einer Berufsausbildung wieder mehr zu stärken. Hierzu braucht es gute Lernbedingungen für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Lehrkräfte. Es freut mich, dass deren wertvolle Ideen und Meinungen mithilfe eines innovativen Workshops einbezogen werden konnten. Was daraus entstanden ist, sehen wir heute. Danke an alle, die bei dem Prozess mitgewirkt haben!“, eröffnete Dr. Kerth die Projektpräsentation.

Im November vergangenen Jahres entwickelten Studierende der Studiengänge Architektur und Innenarchitektur, der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar, gemeinsam mit Schülern und Lehrern des RBB sowie dem Bauherrn, dem Landkreis Vorpommern-Rügen, und Planungsbeteiligten Ideen für innovative pädagogische Konzepte und deren Umsetzung in der Raumgestaltung für den neuen Berufsschulcampus Vorpommern-Rügen. In diesem Workshop sind unter Einbeziehung unterschiedlichster Bedürfnisse von Lehrern und Schülern innovative räumliche Lernlandschaftskonzepte entstanden, zusammengefasst unter Schlagworten wie „Fokus“, „Input“, „Kreativ“, „Natur & Bewegung“ uvm. Spielerisch, aber nach genauen Regeln, konnten gewünschte Aktivitäten und damit verbindende räumliche Atmosphären ausgehandelt und gleichzeitig Synergien festgestellt werden - ohne dass die Architektur bereits festgelegt werden musste. Die aus dem Workshop entstandenen Entwürfe wurden nun von den Beteiligten der Hochschule Wismar präsentiert.

Pauline Jünemann, Studentin der Hochschule Wismar, stellt ihre Projektarbeit vor © Landkreis Vorpommern-Rügen
Pauline Jünemann, Studentin der Hochschule Wismar, stellt ihre Projektarbeit vor © Landkreis Vorpommern-Rügen

Während die Innenarchitektur, vertreten durch Prof. Oliver Hantke, die Bestandsgebäude analysierte, betrachtete der Studiengang Architektur, vorgestellt durch Professurvertreter Daniel Hülseweg, den gesamten Campus inklusive städtebaulicher Aspekte. Die Ergebnisse des Seminars „Partizipative Planungsprozesse im Schulbau“ zeigten die Studierenden der Hochschule Wismar in Auszügen mit ihren Projektarbeiten und Modellen:

  • Das Fachgymnasium solle nach dem Entwurf von Pauline Jünemann mithilfe von offenen Regal-Wandelementen dynamischer und flexibler gestaltet werden. Holz schaffe gemeinsam mit Gelb- und Rottönen eine gemütliche Atmosphäre.
  • Das Berufsschul-Gebäude erhalte nach dem Konzept von Jacob Bauer einen Durchgang im Erdgeschoss, welches sich hiermit zur Visitenkarte des Komplexes entwickle.
  • Die These „New Work funktioniert nicht ohne New School und deswegen brauchen wir eine neue Schule“ stammt von Jasmin Schnell. Ihr Entwurf für den Neubau des Bereichs Sozialwesen ist geprägt durch einen Wechsel von geschlossenen und offenen Bereichen sowie einer differenzierten Möblierung, um den vielfältigen Anforderungen gerecht zu werden.
  • Ein Boarding House für Schülerinnen und Schüler des Fachgymnasiums, der Berufsschule sowie deren Lehrer konzipierte Antje Windhorst. In das ehemalige „Parkhotel“ des Geländes solle neben Wohnheimzimmern zum Mikrowohnen auch eine Mensa und Sporträumlichkeiten einziehen.
  • Eine neue Schulhofgestaltung, begrünte Dächer, viel Lern- und Aufenthaltsfläche durch Reduzierung von Fluren und anderen Verkehrsräumen sind prägende Elemente des gemeinsamen Entwurfs von Jennifer Krüger und Judith Schröder. Sie setzen auf natürliche Materialien, ein Energiekonzept zur eigenen Stromerzeugung und Mitnutzung der Gebäude durch Bewohner der Stadt Stralsund.
Carsten Burghardt präsentiert den aktuellen Planungsstand des Architekturbüros ppp Architekten © Landkreis Vorpommern-Rügen
Carsten Burghardt präsentiert den aktuellen Planungsstand des Architekturbüros ppp Architekten © Landkreis Vorpommern-Rügen

Carsten Burghardt vom beauftragten Architekturbüro ppp Architekten war begeistert von den studentischen Ideen. Der aktuelle Planungsstand des Berufsschulcampus Vorpommern-Rügen setze ebenso auf Flexibilität und verschiedene Lernbereiche, das heißt Input- und Präsentationsräume oder SOL-Zonen zum selbstorientierten Lernen. Anhand von Beispielen im modernen Schulbau verdeutlichte Burghardt diese Gestaltung. Bedeutende Elemente seien zudem Glasflächen zwischen den oben aufgeführten Räumlichkeiten und den verbindenden Fluren – Helligkeit sowie ein visueller Verbund bei zugleich akustischer Abschirmung werde somit ermöglicht. In Ergänzung zu den bestehenden Gebäuden könne im Neubau für den Bereich Sozialwesen ein Zentrum mit großer Freitreppe, Lernbalkonen und einer Bibliothek entstehen. „Unsere Planung basiert auf klar strukturierten, modularen Gebäuden, um den vielfältigen Anforderungen zu begegnen“, fasste Carsten Burghardt zusammen.

Autor: Landkreis Vorpommern-Rügen, 30.03.2023