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WalkforFreedom Stralsund

Ein Samstag im Zeichen der Menschlichkeit: Meine Teilnahme am Walk for Freedom

Am vergangenen Samstag um 13:30 Uhr habe ich an einem zutiefst bewegenden Ereignis teilgenommen: dem Walk for Freedom. Es war kein gewöhnlicher Spaziergang. Es war eine stille Demonstration in der Hansestadt, in der sonst am Nachmittag reges Treiben herrscht. Wir liefen in einer Reihe, fast ausschließlich in Schwarz gekleidet, mit Plakaten und schwarzen Walk-for-Freedom-Schirmen. Es war die sichtbare Solidarität mit den Millionen Menschen, deren Stimmen durch die Fesseln der modernen Sklaverei zum Schweigen gebracht wurden.

Die Macht der Stille

Der langsame stille Marsch war ohrenbetäubend. Sie zwang Passanten, innezuhalten, die Plakate zu lesen und die Realität des Menschenhandels anzuerkennen. Das Schweigen war ein Symbol – nicht nur für die Opfer von Zwangsarbeit, sexueller Ausbeutung und anderen Formen der Ausbeutung, sondern auch für die Gleichgültigkeit, die dieses globale Verbrechen oft umgibt.

Wir marschierten nicht, um Lärm zu machen, sondern um Klarheit zu schaffen. Um zu zeigen, dass Menschenhandel kein Problem ferner Länder ist, sondern weltweit und auch hier existiert. Jedes Jahr fallen nach Schätzungen der International Labour Organisation (ILO) Millionen Menschen diesem grausamen Geschäft zum Opfer.

Warum jede Teilnahme zählt

Der Walk for Freedom, organisiert von A21, ist so wichtig, weil er die Dunkelheit ans Licht bringt. Die physische Präsenz der Teilnehmenden – an diesem Samstag waren es ca. 40 Menschen in Stralsund  – verwandelt eine Statistik in eine sichtbare Bewegung. Organsiert wird der Walk for Freedom in Stralsund von zwei Ehrenamtlichen, die sich insbesondere diesem Thema annehmen, um auf die Situation im Ort, in dem es 13 Bordelle gibt und auf die Methoden #Loverboy #Cybergrooming und #Zwangsprositution aufmerksam zu machen.

Ich bin mitgelaufen, weil ich möchte, dass die Opfer wissen, dass sie nicht allein sind. Ich bin mitgelaufen, um meinen Teil dazu beizutragen, die Gesellschaft aus ihrer Komfortzone zu reißen und zum Handeln aufzurufen.

Wenn Sie das nächste Mal vom Walk for Freedom hören, denken Sie daran: Es ist mehr als nur ein Marsch. Es ist ein Versprechen: das Versprechen, hinzusehen, aufzuklären und sich dafür einzusetzen, dass jeder Mensch in Freiheit leben kann.


Autor: Christine Braun, 18.10.2025