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16.11.2023

Was können wir schon ausrichten? Möglichkeiten und Grenzen von Gewaltprävention in der Kinder-, Jugend- und Gesundheitshilfe

Was können wir schon ausrichten? Möglichkeiten und Grenzen von Gewaltprävention in der Kinder-, Jugend- und Gesundheitshilfe

Fachtag zur Gewaltprävention des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes 

Eindruck vom gut besuchten Fachtag © Landkreis Vorpommern-Ruegen
Eindruck vom gut besuchten Fachtag © Landkreis Vorpommern-Ruegen

Passend zum Start der diesjährigen Antigewaltwoche im Landkreis Vorpommern-Rügen fand gestern unter dem Motto „Was können wir schon ausrichten? Möglichkeiten und Grenzen von Gewaltprävention in der Kinder-, Jugend- und Gesundheitshilfe“ der Fachtag zur Gewaltprävention statt. Der Kinder- und Jugendärztliche Dienst des Gesundheitsamtes hatte in das Stralsunder Rathaus eingeladen.

Wie aktuell und notwendig der Austausch zu dieser Thematik ist, betonten Frau Dr. Gelinek vom Amt für Schule und Sport der Hansestadt Stralsund, Senatorin und 2. Stellvertreterin des Oberbürgermeisters sowie Frau Schmuhl, Fachgebietsleiterin für Gesundheitsförderung und Verwaltung des Gesundheitsamtes Vorpommern-Rügen in ihren Grußworten. Die Zunahme von Gewalterfahrungen bei Kindern und Jugendlichen durch Eltern und andere Bezugspersonen seit der Corona-Pandemie macht eine fortwährende Verständigung von Experten und Fachkräften in Behörden und Institutionen, bei Trägern der Jugendhilfe, Vereinen und der Medizin notwendiger denn je.

In welcher Form Gewalt bzw. Missbrauch erkennbar ist, darüber referierten Herr Dr. Dokter von der Rechtsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald und Frau Dr. Schmidt von der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) des Helios Hanseklinikums Stralsund. Ob sichtbare körperliche Merkmale oder unsichtbare seelische Narben – beides kann bei Kindern Spuren in der Entwicklung hinterlassen, die sich oft erst viel später zeigen.

Nach der Kommunikationspause, die zum regen Austausch genutzt wurde, konnte in vier Workshops das Wissen weiter vertieft werden. Dafür wurden weitere Partner gewonnen: Frau Dr. Port von der Rechtsmedizin Rostock stellte das Schütteltrauma bei Babys anhand eines Simulators vor: Die Puppe mit einem gläsernen Kopf lässt die schwerwiegenden Auswirkungen auf das frühkindliche Hirn beim Schütteln eines Säuglings sichtbar werden.

Frau Dr. Schmidt der KJP des Stralsunder Helios-Klinikums und ihr Team vertieften in ihrem Angebot das Thema der seelischen Gewalt bei Kindern und Jugendlichen und wie diese erkannt werden kann. Frau Wierlemann von der Beratungsstelle pro familia aus Bergen stellte aus dem Projekt „Rückenwind für Trennungskinder“ die Elternseminare „Kinder im Blick“ vor und tauschte sich aktiv mit den Workshop-Teilnehmenden aus.

Herr Peters vom Verbund für Soziale Projekte (VSP) in Stralsund, der die Veranstaltung moderierte, bot einen Workshop zum Thema Frühe Hilfen versus Kindeswohlgefährdung an. Als Aussteller ergänzten der Chamäleon Stralsund e.V., die M.I.S.S.-Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und der WEISSE RING e.V., Außenstelle Stralsund, das Angebot zu Information und Austausch beim Fachtag.

Erste Rückmeldungen bestätigten, was die Atmosphäre vor Ort schon erahnen ließ: Es war ein wichtiger Fachtag zu einem gesellschaftlich immer relevanter werdenden Thema und eine rundum gelungene Veranstaltung.

Autor: Advantic Systemhaus GmbH