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27.02.2023

Geplanter Bau des LNG-Terminals vor der Insel Rügen

Statement von Landrat Dr. Stefan Kerth 

Das geplante LNG-Terminal wenige Kilometer vor Sellin auf Rügen wird definitiv Auswirkungen auf das Leben und den Tourismus auf der Insel haben. Der derzeitige Informationsstand ist nicht ausreichend. Die Planungen sind in einer sehr frühen Phase. In einer viel zu kurzen Zeit soll über die Entwicklung einer Region entschieden werden.  Folgen für Menschen und Natur sind bisher in keiner Weise betrachtet. Daher kann das Vorhaben zum jetzigen Stand nur abgelehnt werden. Das Projekt birgt eine Menge Konfliktpotential und es bedarf umfangreicher Aufklärungsarbeit.

Der geplante Bau des LNG-Terminals ist ein Widerspruch in sich. Einerseits besteht natürlich die Notwendigkeit, andererseits wird ein starker Eingriff in hochsensible Gebiete in beschleunigter Geschwindigkeit geplant. Wohingegen beispielsweise der Bau einer Kita oder eines Toilettenhäuschens in Strandnähe jahrelang ausführlich geprüft wird.

Zu dem geplanten Bau des Terminals vor der Insel Rügen sind derzeit sehr viele Fragen offen. Ist der Bau verhältnismäßig? Welche Geräuschimmissionen sind erwartbar? Hat die Region mit dem Regas-Terminal nicht bereits einen guten Job gemacht? Können wir inzwischen genügend Energie anlanden, mit der wir Norddeutschland oder Nordostdeutschland versorgen können? Machen wir etwas überobligatorisches? Wenn das so ist, dann muss für die Region ein Ausgleich erfolgen. In welcher Form auch immer. Voraussetzung für jeden weiteren Schritt ist eine umfassende transparente Prüfung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens.

Autor/in: Landkreis Vorpommern-Rügen