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23.09.2021

Vier Länder diskutieren über die Herausforderungen durch Migration

Erster von vier Workshops fand im polnischen Bytów statt
Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Workshops © Landkreis Vorpommern-Rügen
Gruppenfoto der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des ersten Workshops © Landkreis Vorpommern-Rügen

Der Landkreis Vorpommern-Rügen beteiligt sich an einem internationalen Projekt zum Thema Migration in Kommunalverwaltungen. Acht Landkreise und Stadtverwaltungen aus Schweden, Polen, Litauen und Deutschland beraten in insgesamt vier Workshops über ihre Erfahrungen mit Immigranten, tauschen sich über wichtige Maßnahmen bei der Ankunft von Flüchtlingen aus und wollen sich gegenseitig bei Problemen oder Herausforderungen unterstützen. Eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung dieser Ziele ist die Bildung eines internationalen Netzwerkes zwischen Immigrationszentren, Sozialarbeitern und zuständigen Verwaltungen.

In der letzten Woche trafen sich die Projektpartner im polnischen Bytów, einer Partnerregion des Landkreises Vorpommern-Rügen. Thema dieses ersten Workshops war die historische Entwicklung der Migration. Völkerwanderungen sind ein fester Bestandteil der Geschichte der Menschheit. Auch in der Region Pommern gab es Zwangsmigrationen nach den Weltkriegen, Grenzverschiebungen aber auch freiwillige Änderungen des Lebensmittelpunktes von Menschen, da sie sich bessere Lebensverhältnisse erhofften oder einfach nur der Arbeit hinterher wanderten. Von solchen geschichtlichen Entwicklungen konnten alle Partnerregionen berichten. Migrationsprozesse erzeugen immer Konflikte, Konfrontationen und Vermischungen, sind aber auch eine Chance für neue Entwicklungen der Gesellschaft.

Deutsche Projektteilnehmer erarbeiten erste Schritte für die Aufnahme von Immigranten © Landkreis Vorpommern-Rügen
Deutsche Projektteilnehmer erarbeiten erste Schritte für die Aufnahme von Immigranten © Landkreis Vorpommern-Rügen

Bei den Erfahrungen mit dem gegenwärtigen Immigrationsgeschehen gab es dann doch Unterschiede bei den Projektpartnern. Schweden und Deutschland konnten über ihre Erkenntnisse bei der Aufnahme von Geflüchteten seit der Flüchtlingswelle 2015 berichten. In Litauen und Polen sind die Flüchtlinge in großer Zahl bisher noch nicht angekommen. Jetzt werden jedoch Immigranten aus Afghanistan erwartet. Daher waren die polnischen und litauischen Partner sehr an unseren konkreten Erfahrungen interessiert. Besonders wichtig war uns dabei, den anderen mit auf den Weg zu geben, von Anfang an die eigene Bevölkerung zu informieren, anzuhören und einzubeziehen.

Im April 2022 wird der nächste Workshop im Landkreis Vorpommern-Rügen stattfinden. Hier steht die Vernetzung zwischen den Immigrationszentren und anderen Einrichtungen wie Schulen, Kirchen sowie Vereinen, die sich dem Thema Integration und Migration widmen, im Mittelpunkt. Die Organisatoren werden durch verschiedene Besuche und Begegnungen versuchen, so viele Akteure wie möglich einzubeziehen.


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