Seiteninhalt
12.11.2013

Unfälle zu bekämpfen, ist das Hauptanliegen der Verkehrsunfallkommission Vorpommern-Rügen. Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder, die von der Straßenverkehrsbehörde, der Kreisordnungsbehörde, den Straßenbauverwaltungen, den Straßenmeistereien und der Polizeiinspektion kommen. Dann wird gemeinsam erörtert, wo im Landkreis so genannte Unfallhäufungen auftreten. Diese werden analysiert, man legt gezielt Maßnahmen zu deren Beseitigung fest und begleitet letztendlich auch die Umsetzung.

Aktuell hat die Verkehrsunfallkommission zu drei Unfallhäufungsstellen beraten.

Eine befindet sich in Sassnitz im Kreuzungsbereich Mukraner Straße – Landesstraße L 29 in Richtung Mukran und Zufahrt zum Gewerbegebiet. Hier waren 2012 neun Unfälle mit sieben Leicht- und einem Schwerverletzten zu verzeichnen, die Unfallkosten wurden auf rund 270.000 Euro geschätzt. Ursächlich für alle Unfälle war die Nichtbeachtung der Vorfahrt, begünstigender Faktor könnte zudem die Missachtung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gewesen sein.

Die Geschwindigkeit war bereits im Rahmen früherer Unfallauswertungen aus Mukran kommend auf 70 km/h reduziert und durch die Aufstellung einer Ortstafel auf 50 km/h begrenzt worden. Das scheint jedoch nicht ausreichend zu sein. Bei Verkehrsbeobachtungen im Kreuzungsbereich wurde festgestellt, dass hier eine hohe Anzahl von verschiedenen Abbiegevorgängen durch die Fahrzeugführer zu beachten ist, was sich ungünstig auswirkt.

Die Kommission hat nun beschlossen, dass in dem Bereich permanente Geschwindigkeitsüberwachungen erfolgen sollen. Zudem wurde die Straßenbauverwaltung mit der Überplanung des Knotenpunktes beauftragt.

Eine weitere Unfallhäufungsstelle befindet sich in der Einmündung der Kreisstraße NVP 25 in die Landesstraße L 21 südlich von Zingst. Hier mussten 2012 sieben Unfälle mit einem Schwerverletzten und vier Leichtverletzten durch die Polizei aufgenommen werden. Auch hier waren Missachtung der Vorfahrt und zu hohe Geschwindigkeit die Ursachen. Die Unfallfolgekosten beliefen sich auf etwa 600.000 Euro.  

Beschlossen wurde, dass Verkehrszeichen zur Verdeutlichung der erhöhten Unfallgefahr aufgestellt werden und Geschwindigkeitsmessungen erfolgen. Geprüft wird zudem, ob hier künftig eine stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage, ein so genannter Starenkasten, hinkommt.

In der Ortslage der Stadt Grimmen befindet sich auf der Landesstraße L 30 – Kaschower Damm in der Einmündung zur Greifswalder Chaussee die dritte Unfallhäufungsstelle. Hier wurden sieben identische Verkehrsunfälle, hervorgerufen durch die Nichtbeachtung des Sicherheitsabstandes, festgestellt und polizeilich aufgenommen. Begünstigt durch die nicht fachgerecht angelegte Einmündung kommt es hier immer wieder zu Auffahrunfällen, bisher zum Glück ohne Personenschäden.

Um diese Situation zu entschärfen, wurde von der Unfallkommission festgelegt, dass Verkehrszeichen zur Verdeutlichung der erhöhten Unfallgefahr aufgestellt werden und die Einmündung fürs erste provisorisch umgestaltet wird. Die Straßenbauverwaltung wurde mit der Überplanung des Kontenpunktes in Abstimmung mit der Stadt Grimmen beauftragt.

„Jeder sollte Verständnis für die angeordneten Maßnahmen haben. Schließlich dienen sie dazu, die Straßen sicherer zu machen und Unfälle zu vermeiden“, so Gisela Oberland, die Vorsitzende der Unfallkommission. Und mit Blick auf den kommenden Winter appelliert sie an die Verkehrsteilnehmer, die Witterungsverhältnisse nicht zu unterschätzen. Früher losfahren, die Geschwindigkeit anpassen, für entsprechende Bereifung und gute Sicht sorgen, das seien zum Beispiel Dinge, die in der kalten Jahreszeit zusätzlich berücksichtigt werden sollten.

Quelle: Landkreis Vorpommern-Rügen