Große Welle der Hilfsbereitschaft: Freiwillige unterstützten Krankenhäuser

Im vergangenen Dezember spitzte sich, infolge hoher Krankenstände, die bereits angespannte Personalsituation in den Kliniken des Landkreises Vorpommern-Rügen zu. Um die Einsatzbereitschaft der Krankenhäuser während der Weihnachtsfeiertage bis zum Jahreswechsel weiterhin zu gewährleisten, wurde am 22. Dezember 2022 ein Aufruf gestartet. Gesucht wurden freiwillige Helfer mit medizinischen Kenntnissen, die über das ehrenamtliche Netzwerk angesprochen wurden, beispielsweise über die etablierten Hilfsorganisationen DRK oder DLRG.

Dem Aufruf folgte eine große Welle der Hilfsbereitschaft: 360 Freiwillige meldeten sich telefonisch und über 400 Hilfsangebote trafen per E-Mail ein, teilweise auch aus anderen Landkreisen. „Dieses gesellschaftliche Engagement ohne Wenn und Aber ist keinesfalls selbstverständlich. Ich danke sehr herzlich und mit Hochachtung allen Freiwilligen, die ihre Unterstützung angeboten haben. Die Aktion bleibt jedoch einmalig, denn die Personalprobleme sind langfristig von den Kliniken zu lösen“, so Landrat Dr. Stefan Kerth.

Nach einer Auswertung der Bedarfsträger halfen Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen in 8‑Stunden-Schichten an drei Stellen: Im Stralsunder Helios Hanseklinikum wurden insgesamt 57 Freiwilligendienste umgesetzt, jeweils zwei Personen in den Früh-, Tag- und Spätschichten. Auch die Bodden-Kliniken Ribnitz-Damgarten wurden durch 17 Freiwilligendienste unterstützt, jeweils zwei Personen in den Tagschichten. Zusätzlich kamen 4 Freiwillige im DLRG-Lagezentrum Grimmen, das zur Koordination der Einsätze und Meldungen nach dem Aufruf diente, zum Einsatz.
Die Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen halfen in den verschiedensten Bereichen: Patienten- und Materialtransport, Nachfüllen von Verbrauchsmaterialien, Reinigung von Behandlungsplätzen, Durchführung von Routineabstrichen (COVID-19 etc.), An- und Ausziehen der Patienten, Warteraummanagement sowie Sitzwache für demente, unruhige bzw. alkoholisierte Patienten. An Heiligabend unterstützten zwei Freiwillige zudem bei einer Reanimation im Schockraum des Helios Hanseklinikums – regulär als Rettungssanitäter in der Berufsfeuerwehr Stralsund tätig bzw. Auszubildender zum Notfallsanitäter.

Die Unterstützungs-Aktion endete am Montag, den 2. Januar 2023. Als Aufwandsentschädigung erhalten alle Freiwilligen 20 Euro pro Stunde im Rahmen der gesetzlichen Übungsleiter- bzw. Ehrenamtspauschale. Das DLRG-Lagezentrum Grimmen bearbeitet nun die Abrechnung, wobei die Auszahlungen bis zum 30. Januar 2023 erfolgen sollen.