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18.11.2022

Innovativer Planungsprozess zum Berufsschulcampus startet

Landkreis Vorpommern-Rügen geht gemeinsam mit allen Baubeteiligten neue Wege

Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter entwickeln gemeinsam innovative Lernlandschaftskonzepte © Hochschule Wismar
Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter entwickeln gemeinsam innovative Lernlandschaftskonzepte © Hochschule Wismar

Wie sieht die Schule der Zukunft nicht nur gestalterisch aus, sondern wie werden das Lehren und Lernen in Zukunft aussehen? Welche Anforderungen hat die Pädagogik an die Architektur und damit verbunden, an die technische Ausstattung? Antworten auf diese Fragen suchten Schüler und Lehrer des Regionalen Beruflichen Bildungszentrum (RBB) gemeinsam mit dem Bauherrn des zukunftsweisenden Campusprojektes, dem Landkreis Vorpommern-Rügen, in einem gemeinsamen Planspiel.

Mit dem von Studenten und Dozenten der Hochschule Wismar vorgestellten Planspiel wurde der partizipative Planungsprozess gemeinsam mit dem RBB fortgesetzt. In diesem entwickelten alle Beteiligten zusammen Ideen für innovative pädagogische Konzepte und deren Umsetzung in der Raumgestaltung für den neuen Berufsschulcampus Vorpommern-Rügen. In diesem Workshop sind unter Einbeziehung unterschiedlichster Bedürfnisse von Lehrern und Schülern innovative räumliche Lernlandschaftskonzepte entstanden. Spielerisch, aber nach genauen Regeln, konnten gewünschte Aktivitäten und damit verbindende räumliche Atmosphären ausgehandelt und gleichzeitig Synergien festgestellt werden - ohne dass die Architektur bereits festgelegt werden muss.

Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter entwickeln gemeinsam innovative Lernlandschaftskonzepte © Hochschule Wismar
Schüler, Studenten, Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter entwickeln gemeinsam innovative Lernlandschaftskonzepte © Hochschule Wismar

18 Studenten der Studiengänge Architektur und Innenarchitektur, der Fakultät Gestaltung der Hochschule Wismar, 16 Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter sowie 11 Berufsschüler des RBB, der beauftragte Architekt und drei Mitarbeiter des Fachdienstes Gebäudemanagement der Kreisverwaltung, als Vertreter des Bauherrn, wurden nach einführenden Referaten in kleine gemischte Gruppen von fünf bis sieben Personen aufgeteilt, die von Studierenden moderiert wurden. In Gruppenarbeiten wurden Sammlungen von Begriffen und Wunschlisten zu diagrammtischen und konzeptionellen Raumprogrammen angeordnet, die in den Planungsprozess mit einfließen. Die Ideen werden zusammengetragen, damit eine Schule entsteht, die den meisten Anforderungen entspricht und das bestmögliche Lernumfeld bietet.

Ergebnis einer Gruppenarbeit des Planspiels © Hochschule Wismar
Ergebnis einer Gruppenarbeit des Planspiels © Hochschule Wismar

Gleichermaßen begeistert äußerten sich Emily Nagel, Schülerin des RBB, und Ricarda Rumpel, für den Bau des Campus zuständige Beigeordnete, nach ihrer Teilnahme an dem Planspiel, stellvertretend für alle Beteiligten:

„Ich freue mich sehr, als Schülerin bei der Planung eines neuen Berufsschulcampus dabei zu sein. Unsere Ideen können mit einfließen und die Schule kann neu gedacht werden, beispielsweise als Ort zum Kraft schöpfen.“

„Es war toll zu erleben, wie das von den Dozenten und Studenten der Hochschule Wismar konzipierte Planspiel die Schüler und Lehrer bei der Entwicklung ihrer Vorstellungen zu einem modernen Schulcampus vorangebracht hat. Ich finde es spannend, wie eng moderne Schularchitektur und die konzeptionelle Arbeit der Schule zusammengehören und sich gegenseitig inspirieren.“

Hintergrund zum Berufsschulcampus Vorpommern-Rügen

Seitdem im Dezember 2017 im Kreistag beschlossen wurde, einen Berufsschulcampus im Landkreis Vorpommern-Rügen zu errichten, laufen in der Kreisverwaltung die Planungen zu diesem Projekt. Hintergrund des Beschlusses ist die Zusammenlegung der drei Berufsschulstandorte in der Hansestadt Stralsund, die Instandsetzungs- und Modernisierungsstaus der bestehenden Schulgebäude sowie der Sporthallen. Zudem ist nach derzeitigem Entwicklungsstand davon auszugehen, dass die Schülerzahlen stetig steigen werden. Den zu erwartenden Bedarf von zukünftig 1.200 Schülern in Stralsund können die vorhandenen baulichen und koordinativen Gegebenheiten nicht absichern.

Daher sollen die Zentralisierung und Modernisierung der Berufsschulstandorte zu Synergien bei Kommunikation und Administration zwischen den einzelnen Abteilungen führen. Alle Fachbereiche sind erweiterungsfähig und das gegenwärtig häufige Pendeln von Lehrkräften entfällt. Eine zusätzliche Verbesserung des Schulalltags ergibt sich durch die direkte Unterbringung und Versorgung der Schüler auf dem Campus.

Autor/in: Landkreis Vorpommern-Rügen