Mehrere Legionellose-Erkrankungen nach Urlaub im Regenbogencamp Prerow
Legionellen-Nachweis trotz Gegenmaßnahmen in Sanitäranlagen und Duschen
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Im Laufe der aktuellen Campingsaison 2023 wurden fünf Erkrankungsfälle an Legionellose bekannt, die mit einem Aufenthalt im Regenbogencamp Prerow im Landkreis Vorpommern-Rügen in Verbindung gebracht werden. Trotz veranlasster Maßnahmen ergaben Nachbeprobungen weiterhin Legionellenbefunde im Trinkwasser, teils auch nach installierten Filtern. Das Infektionsrisiko bleibt bestehen.
Insgesamt wurden fünf Legionellose-Fälle, auch Legionärskrankheit genannt, gemeldet. Die Erkrankten wurden in Krankenhäusern behandelt, teilweise war die medizinische Versorgung auf einer Intensivstation notwendig. Laut Robert-Koch-Institut ist eine hohe Dunkelziffer an Legionellen-Lungenentzündungen sehr wahrscheinlich.
Seit dem ersten Legionellen-Nachweis im Juni sind zwischen dem Fachdienst Gesundheit und dem Campingplatz-Betreiber diverse Schritte zur Bekämpfung der Legionellen in den Sanitärgebäuden und Komfortbädern abgestimmt und durchgeführt worden: Es wurde thermisch desinfiziert und gespült, Legionellenfilter angebracht, Aufklärungsmaterial für die Urlauber bereitgestellt und die Dusch-Nutzung eingeschränkt.
Auch in den jüngsten Wasserproben wurden Legionellen nachgewiesen, trotz installierter Filter. Bei wiederholten Begehungen wurde festgestellt, dass der erforderliche Einsatz der Filter nicht vollumfänglich umgesetzt werden konnte.
Nach dem Bekanntwerden des fünften Falles wurde durch das Gesundheitsamt angeordnet, die Informationspflichten des Betreibers zu intensivieren, die Befilterung aller Duschen vorzunehmen sowie Duschen ohne Filter von der Nutzung auszuschließen. Weitere Begehungen und Beprobungen werden durchgeführt. Ein Treffen mit dem Betreiber des Regenbogencamps, einer Fachfirma zur Sanierung der Trinkwasseranlage und dem Gesundheitsamt ist bereits terminiert.
Duschen gelten als Hauptquelle für Infektionen mit dem Legionellose-Erreger. Durch die beim Duschen entstehenden feinen Tröpfchen (Aerosole) können die Keime eingeatmet werden, bis in die Lunge vordringen und dort eine Lungenentzündung verursachen.
Die Legionellose ist eine Lungenentzündung, die durch Legionellen-Bakterien verursacht wird. Diese Erreger sind in der Umwelt weit verbreitet und leben natürlicherweise im Grundwasser sowie in Oberflächengewässern. Bei Temperaturen zwischen 25°C und 45°C vermehren sich die Keime stark. Über 60°C werden sie meistens abgetötet, unter 20°C vermehren sich die Bakterien kaum noch. Sie verursachen verschiedene Krankheitsbilder, von leichten grippeähnlichen Symptomen bis hin zu schweren Lungenentzündungen.
Autor/in: Landkreis Vorpommern-Rügen