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HyLand: Vorpommern-Rügen als Region mit Wasserstoff-Expertise


HyLand © NOW-GmbH.de
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Hyland - Wasserstoffregionen in Deutschland – ist Teil des Nationalen Innovationsprogrammes Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie (NIP). Es basiert darauf, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft im Verkehrssektor wettbewerbsfähig und dabei regionale Synergieeffekte nutzbar zu machen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hatte im Jahr 2019 diesen bundesweiten Wettbewerb ausgerufen, der bisher in zwei Runden (Hyland I und Hyland II) ausgerichtet wurde. 

Die Projekte in den verschiedenen Stufen – angefangen von HyStarter über HyExpert bis HyPerformer – widmen sich dem Wasserstoff als Zukunftstechnologie, und wie er in den verschiedensten Regionen in Deutschland zur regionalen Entwicklung und Wertschöpfung beitragen kann. In der ersten Runde (Hyland I) wurde die Wasserstoffregion Rügen-Stralsund mit dem Landkreis Vorpommern-Rügen, der Insel Rügen sowie der Stadt Stralsund als eine von insgesamt 9 Regionen in ganz Deutschland als HyStarter ausgewählt. 

Mehr Informationen: HyLand - Wasserstoffregionen in Deutschland

Die bisherige konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten, die Sammlung von Ideen und die Ergebnisse der Machbarkeitsstudien klingen nicht nur vielversprechend, sondern sorgten dafür, dass Rügen-Stralsund mittlerweile als HyExpert klassifiziert ist und dadurch vom Bund mit bis zu 400.000 Euro gefördert und finanziell unterstützt wird.

HyLand_Logokombi
HyLand_Logokombi


HyStarter – Ideen für regionale Wasserstoffwirtschaft

HyStarter © NOW-GmbH.de
HyStarter © NOW-GmbH.de

Als eine von 138 Bewerbungen erhielt Rügen-Stralsund den Zuschlag als HyStarter-Region. Insgesamt konnten in der ersten Runde (Hyland I) nur acht weitere Regionen in Deutschland diesen Gewinn für sich beanspruchen. In einer zweiten Runde (Hyland II) wurden inzwischen weitere 15 Regionen als HyStarter ausgewählt.

Die Region Rügen-Stralsund ist nicht nur umgeben von Natur pur, sondern ist durch besonders schützenswerte Naturlandschaften geprägt: Mit 2 Nationalparks, dem Biosphärenreservat Südost-Rügen, insgesamt 51 Naturschutz- und 17 Landschaftsschutzgebieten sowie dem UNESCO-Weltnaturerbe, gibt es im schönsten Landkreis Deutschlands viele gute Gründe dafür, unsere wunderschöne Naturlandschaft zu erhalten.

Typisch für die wirtschaftliche Struktur des Landkreises und der Hansestadt Stralsund sind die Zweige Tourismus, Schiffbau, Land- und Hafenwirtschaft. Die Erzeugung von Erneuerbaren Energien auf dem Wasser und an Land ist stark ausgebaut. Wenn beides miteinander verknüpft wird, stehen die Chancen gut, im Landkreis eine Struktur- und Mobilitätswende einzuläuten und in eine Zukunft mit einer wertschöpfenden Wasserstoffwirtschaft zu führen. 

Die regionalen energie-, klima- und wirtschaftspolitischen Ziele stehen ganz in diesem Sinn. Die Reduktion von Treibhausgasen bis 2030 um die Hälfte ist im Klimaschutzkonzept der Hansestadt Stralsund verankert, die Insel Rügen möchte langfristig sogar zu einer emissionsfreien Insel werden. Nachhaltige Projekte und Wirtschaftskreisläufe, wie der Auf- und Ausbau einer grünen und damit ökologischen Wasserstoff-Wirtschaft unterstützen diese Prozesse bei der Umsetzung und können diese noch beschleunigen. 

HyStarter-Wasserstoffregion Rügen-Stralsund kurz und knapp

Wasserstoffregion Rügen-HST kurz und knapp
Wasserstoffregion Rügen-HST kurz und knapp

Flyer Region Rügen-Stralsund als HyStarter - Wasserstoffregionen in Deutschland

Weitere Informationen: Übersicht aller HyStarter-Projekte

HyStarter-Projekt in Region Rügen-Stralsund

Mit dem Zuschlag verbunden war die fachliche und organisatorische Begleitung durch Fachleute über einen Zeitraum von 12 Monaten: Mit deren Expertise sollten die Akteure vor Ort ein grobes Konzept zur regionalen Erzeugung, Speicherung, Transport und zur Anwendungsoptionen von Wasserstoff entwerfen und auf dessen Umsetzbarkeit prüfen. Gleichzeitig sollten Netzwerke entstehen und eine Art Roadmap zur Umsetzung einzelner Schritte entwickelt werden.

Alle Projektpartner und -beteiligten kamen dafür in sechs ganztätigen Treffen vor Ort bzw. online zusammen, um die jeweiligen Ideen auszutauschen und Kooperationen sowie Verantwortlichkeiten festzulegen.

Die Ergebnisse sind im Abschlussbericht zum Potenzial des Energieträgers Wasserstoff in der Region Rügen-Stralsund nachzulesen.


HyExpert – Entwicklung zur Wasserstoff-Region

HyExpert © NOW-GmbH.de
HyExpert © NOW-GmbH.de

HyStarter war der Startschuss, mit HyExpert wird die nächste Wegstrecke zurückgelegt: Die regionalen Akteure und Stakeholder haben sich vernetzt und verschiedene Handlungsfelder ausgelotet. Das Zusammentragen von Ideen einer Wertschöpfung von Wasserstoff in der Region Rügen-Stralsund soll mit der Förderung als HyExpert fortgesetzt werden und dabei vor allem konkretere Formen annehmen.

Im Fokus dieser Projektphase gilt es, ein realistisches Gesamtkonzept zu entwerfen, für das Beratungs-, Planungs- sowie Dienstleistungen beansprucht werden können: Zunächst werden die in HyStarter identifizierten Vorschläge in den Betätigungsfeldern detailliert ausgearbeitet, sodass zum einen die vielversprechendsten Projektideen bestimmt und zum anderen ein konkreter Fahrplan festgelegt werden kann.

Entscheidend für diese Projektphase ist zudem, dass die einzelnen Planungskonzepte bereits auf ihre wirtschaftliche und technische Machbarkeit geprüft wurden, z.B. über sogenannte Machbarkeitsstudien.

Handlungsfelder in der Wasserstoffregion Rügen-Stralsund

Für Rügen-Stralsund wurden in der HyStarter-Projektphase u.a. folgende Aktionsbereiche identifiziert: 

  • Koordinierung und Steuerung der Vorhaben mit Einbindung der Öffentlichkeit
  • Wasserstofferzeugung aus Erneuerbaren Energien mithilfe verschiedener Verfahren
  • Mobilitätswende: Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur für den öffentlichen und privaten Verkehrssektor
  • Einsatz von Wasserstoff z.B. zur Wärmeversorgung
  • Wasserstoffnutzung beim Umbau der maritimen Wirtschaft 

Wer sind die regionalen Projektbeteiligten?

Die Akteure im Raum Rügen-Stralsund sind folgende Einrichtungen und Unternehmen:

EnergieWerk Rügen e.G. | Hansestadt Stralsund | Hochschule Stralsund/ Institut für Regenerative EnergieSysteme | Landesenergie- und Klimaschutzagentur Mecklenburg-Vorpommern (LEKA MV) | Landkreis Vorpommern-Rügen | Mukran Port /Fährhafen Sassnitz GmbH | Nachhaltigkeitszentrum Rügen e.V. | SWS Seehafen Stralsund GmbH | SWS Energie GmbH | Tourismusverband Rügen e.V. | UmWeltSchule Rügen e.V. | Weiße Flotte GmbH | Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH | Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen mbH (VVR) | Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (ZWAR)

HyExpert-Regionen deutschlandweit

Auf der Hyland-Webseite sind alle bundesweiten HyExperts mit ihren Projekt- und Konzeptideen sowie ausführlichen Informationen zu finden.

HyLand Symposium: Rügen-Stralsund wird HyExperte

Im Mai 2022 fand in Berlin das HyLand Symposium statt, eine gute Gelegenheit zum Netzwerken und zum Austausch der HyLand-Beteiligten untereinander. Bundesminister Dr. Volker Wissing zeichnete die neuen Regionen, die es in den Status der HyExperten geschafft hatten, auf der Veranstaltung aus, wozu auch Rügen-Stralsund gehört. Claudia Müller, grüne Bundestagsabgeordnete aus der Region Vorpommern-Rügen und Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, war ebenfalls vor Ort.

Bundesminister Dr. Volker Wissing zeichnet die Hansestadt Stralsund als HyExpert aus © Franz Josef Brück
Bundesminister Dr. Volker Wissing zeichnet die Hansestadt Stralsund als HyExpert aus © Franz Josef Brück
Claudia Müller, bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern, ist Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus und freut sich auf dem HyLand-Symposium in Berlin im Mai 2022 über die Auszeichnung für die Region. © Franz Josef Brück
Claudia Müller, bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete aus Mecklenburg-Vorpommern, ist Koordinatorin der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus und freut sich auf dem HyLand-Symposium in Berlin im Mai 2022 über die Auszeichnung für die Region. © Franz Josef Brück


HyPerformer – Vom Wasserstoffkonzept zur Verwirklichung

HyPerformer © NOW-GmbH.de
HyPerformer © NOW-GmbH.de


Die dritte und damit letzte Stufe des Hyland-Projektes sind die sogenannten HyPerformer. Das sind die Regionen in Deutschland, in denen die Stakeholder bereits zueinander gefunden und gemeinsam umsetzungs- und wirtschaftlich tragfähige Projektideen entwickelt haben.

Aus den anfänglichen Rohentwürfen wurden Feinkonzepte entwickelt, die nun vom Plan auf den Projekttischen in reale innovative Vorhaben verwirklicht werden sollen. Der Bund unterstützt diese technologischen Projekte und fördert die Wettbewerbsgewinner mit Investitionszuschüssen.

Bislang gibt es deutschlandweit 3 Regionen, die aus dem ersten HyPerformer-Durchlauf als Gewinner hervorgingen:

  • Region Landshut mit den Landkreisen München und Ebersberg
  • Metropolregion Rhein-Neckar rund um Mannheim und Heidelberg
  • Metropolregion Nordwest mit Oldenburg und Umgebung

Ausführliche Informationen zu den HyPerformern

Im Rahmen der Hyland-Förderung wird für die HyPerformer-Stufe im Herbst 2022 eine zweite Wettbewerbsrunde ausgelobt. 

Ausblick für die Region Vorpommern-Rügen

Wasserstoff gilt als Zukunftstechnologie. Wenn in der Region Rügen-Stralsund die Infrastruktur für eine regionale Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff geschaffen wird, können in der Zukunft dadurch in vielerlei Hinsicht enorme Vorteile für die gesamte Region entstehen. Ob die Schaffung von Arbeitsplätzen, das Gelingen der Mobilitäts- und Verkehrswende und damit verbunden die Reduktion schädlicher Treibhausgase – die energie-, umwelt- und wirtschaftspolitischen Ziele im Landkreis sind sehr anspruchsvoll.

Die Entwicklung von Konzepten für den Auf- und Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft bzw. eines Wasserstoffkreislaufs treibt die Zielerreichungen im Landkreis stark voran und hilft, die Region für die Zukunft aufzustellen.

Noch ist es eine Vision, aber die beteiligten Akteure setzen aktuell und in naher Zukunft alles daran, die nächsten Schritte zu gehen, um die Vision Realität werden zu lassen.